Pirmasens Zwei Neue und ein Rückkehrer bahnen Gästen Weg zum Sieg

HERMERSBERG. Da lag er nun, lang wie er ist, irgendwo inmitten eines blauen Knäuels: Sebastian Schröer kam, traf – und bejubelte ausgiebig seinen Treffer nach gerade mal drei Pflichtspiel-Minuten: Damit ebnete Schnellstarter Schröer gestern seinem neuen Club SV Herschberg den Weg zum letztlich klaren 3:0 (0:0)-Erfolg beim Landesliga-Lokalrivalen SV Hermersberg.

„Tja, das sind halt Geschichten, die nur der Fußball schreibt“: Jens Mayer freute sich über den Einstand seines neuen Schützlings. Dabei war es der Spielertrainer persönlich, der Schröer in Minute 63 den Ball wie auf dem Silbertablett serviert hatte: Mayer war losgedüst und in Gegners Strafraum geprescht, hatte dabei seinen Trainerkontrahenten Martin Gries wie eine lästige Fliege abgeschüttelt. Das Tackling des Innenverteidigers ging ins Leere, Mayer tanzte mit dem Ball auf die Grundlinie und gab ihn scharf nach innen. Dort hatte sich Schröer, erst drei Minuten zuvor eingewechselt, an den langen Pfosten gestohlen. Und hatte, mutterseelenallein gelassen, keinerlei Mühe beim Einlochen. „Am 28. November war’s“, sprudelte Schröer nach dem Schlusspfiff: Der Tag seines bis dato letzten Einsatzes ist ihm noch bestens in Erinnerung. Damals war er für den SV Nanzdietschweiler am Ball. Gegner: der SV Herschberg. Nach der siebenmonatigen Pause dann solch ein Einstand. Kein Wunder, dass der Defensiv-Allrounder gestern bester Laune war. Zufrieden war auch Jascha Conzelmann. Endlich einmal verletzungsfrei, feierte auch er einen vorzüglichen Einstand bei seinem Heimatverein. Der Ex-FKPler krönte seine Vorstellung mit dem 2:0. Da konnte Conzelmann seine Schnelligkeit ausspielen, ließ in der folgenden Eins-gegen-eins-Situation auch Keeper Andre Zott keinerlei Abwehrchance. Sechs Minuten nach dem Führungstreffer hatten die Gäste nachgelegt, hatte erneut ein Neuzugang getroffen – und das war’s dann auch schon. Rückkehrer Florian Weber sorgte in der 88. Minute den Schlussakzent. „Bis zum 0:1 ging’s, zuvor haben wir das ja recht gut gemacht. Nach dem Rückstand sind wir dann eingebrochen“, meinte Dennis Müller niedergeschlagen. Der offensive Mittelfeldmann hatte es auf den Punkt gebracht: „Wenn wir in Führung gehen, sieht das anders aus.“ Die Gelegenheit war da: Acht Minuten waren nach dem Wechsel absolviert, als Stürmer Timo König frei zum Kopfball kam, das Leder aber über den Torwinkel setze. Es war eine dicke, wenngleich auch die erste echte Chance für die Hausherren. Indes hatten die Hermersberger eine Halbzeit lang auch dem Gegner so gar nichts gestattet. Webers Flugkopfball knapp über der Grasnarbe beschwor in der 51. Minute erstmals echte Gefahr vor dem Tor der Gastgeber herauf. „Es darf jetzt bloß keiner den Kopf hängen lassen“, versuchte Hermersbergs Trainer Martin Gries die sichtlich niedergeschlagene Truppe gleich nach dem Abpfiff wieder aufzurichten. „Wir haben 70 Minuten sehr gut gespielt, wenn wir da eins der Dinger reinmachen, passiert so was nicht“, war Gries – vom Resultat natürlich abgesehen – mit der Vorstellung zum Rundenauftakt über weite Phasen gar nicht mal unzufrieden. Die Gelb-Schwarzen hatten durchaus Kontrolle über das Spiel. Das allerdings auch 45 Minuten lang spielerisch eher Stückwerk war. Packende Torszenen blieben aus, auch wenn sich die Partie sehr temporeich entwickelte. Kampfgeist und Einsatzfreude – nichts hatten zu wünschen übrig lassen. Dumm halt für die Hausherren, dass es ausgerechnet gegen den Titelaspiranten so gelaufen ist: „Für einige ist das das wichtigste Spiel der Saison. Und dann so was“, sagte Dennis Müller. Martin Gries und Trainerkollege Daniel Meisenheimer – die gemeinsam die Innenverteidigung bildeten, wobei Meisenheimer den weit besseren Tag erwischt hatte – fordern, dass jene Enttäuschung schnell vergessen ist: Die Köpfe müssten hoch – schon am Mittwoch geht’s im Verbandspokal zu Bezirksligist Olympia Ramstein. Da sollte ein Sieg Pflicht sein. So spielten sie SV Hermersberg: Zott – Stemmler (89. Bold), Meisenheimer, Gries, Müsel – Andreas Lechner (69. Canizzo), Masch – Serif Oglou (69. Kolb), Dennis Müller, Sodji – König SV Herschberg: Schiefer – Lenhard, Markus Lechner, Donauer (81. Salzmann), Schirrmann – Mayer, Rinner – Conzelmann (86. Plitt), Marius Müller, Juner (60. Schröer) – Weber Tore: 0:1 Schröer (63.), 0:2 Conzelmann (69.), 0:3 Weber (88.) – Gelbe Karten: Serif Oglou, König, Meisenheimer – Weber, Mayer – Beste Spieler: Stemler, Masch, Meisenheimer – Mayer, Rinner, Lenhard, Conzelmann – Zuschauer: 520 – Schiedsrichter: Groh (Worms).

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