Pirmasens Zwei Stars der Klassik

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Der Pirmasenser Weltklasse-Cellist Julian Steckel und sein Münchener Klavierpartner Paul Rivinius sind die Interpreten des Kammerkonzertes der Mozartgesellschaft am Sonntag, 29. Januar, ab 19 Uhr in der Pirmasenser Festhalle.

Die beiden Musiker spielen Meisterwerke der Kammermusik für Cello und Klavier von Mendelssohn-Bartholdy, Saint-Saens und Rachmaninow – alles Werke, die sie auf CD eingespielt haben. Die Aufnahmen erhielten von der Fachpresse höchstes Lob und wurden überwiegend als Referenzaufnahmen eingestuft. So heißt es in „Stereoplay“ zur Mendelssohn-CD: „Steckel lässt sein Cello singen, entlockt ihm gleichermaßen intensive Farben und Transparenz. Als Schüler von Boris Pergamenschikow und Heinrich Schiff bietet er zudem atemberaubende Geschmeidigkeit und spannungsvolle Eleganz. Perlende Läufe, große Präzision und feinste Farbmischungen zeichnen das empfindsame Spiel von Paul Rivinius aus.“ Und in „Audio“ urteilte ein Kritiker über die CD „French Cello Sonatas“ mit der Sonate von Camille Saint-Saens: „Hier wetteifern im besten Sinne zwei Meistermusiker mit Spielfreude und -witz“. Die Sonaten „werden derart technisch bravourös und mit kammermusikalisch vollendetem Geist durchdrungen, dass man von einer musikalischen Sternstunde der besonderen Art sprechen darf“, heißt es in der Zeitschrift „Ensemble“. Die Gesamteinspielung der Carl Philipp Emanuel Bach Cellokonzerte mit dem Stuttgarter Kammerorchester (2016) wurde ebenfalls international ausgezeichnet. Nach dem Abitur am Pirmasenser Immanuel-Kant-Gymnasium studierte Julian Steckel bei Gustav Rivinius, Boris Pergamenschikow, Heinrich Schiff und bei der Geigerin Antje Weithaas. Seit dem Gewinn des ersten Preises beim Internationalen ARD-Wettbewerb konzertiert er solistisch mit bedeutenden Orchestern in Europa und Übersee unter Dirigenten wie Roger Norrington, Neville Marriner, Valery Gergiev und Gustavo Gimeno und mit Kammermusikpartnern wie Christian Tetzlaff, Nils Mönkemeyer, Lars Vogt und Elisabeth Leonskaja. In der laufenden Saison ist Julian Steckel „Artist in Residence“ bei den Heidelberger Philharmonikern, gibt sein Debüt mit Schumanns Cellokonzert beim Gewandhausorchester Leipzig und wird am 26. und 27. März in der Elbphilharmonie mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg mit Dvoraks Cellokonzert zu hören sein (DIE RHEINPFALZ berichtete am 14. Januar). Der Pianist Paul Rivinius, langjähriger Klavierpartner von Julian Steckel, studierte nach dem Abitur zusätzlich zu Klavier auch Horn bei Marie-Luise Neunecker an der Frankfurter Musikhochschule, bevor er sein Klavierstudium in der Meisterklasse von Gerhard Opitz in München mit Auszeichnung abschloss. Als Mitglied im Clemente Trio gewann er 1998 den renommierten ARD-Wettbewerb und konzertierte anschließend als „Rising Star“ in den wichtigsten Konzertsälen der Welt. Rivinius ist Mitglied im „Mozart Piano Quartett“ sowie im „Akanthus Ensemble Berlin“. Er lehrte viele Jahre als Professor für Kammermusik an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Zu Beginn des Konzertes in der Festhalle erklingt Felix Mendelssohn-Bartholdys Cellosonate Nr. 1 B-Dur op. 45, über die Robert Schumann schreibt: „Die Sonate ist reinste, durch sich selbst gültigste Musik“. Ihr folgt die 2. Cellosonate in F-Dur op.123 von Camille Saint-Saens, ein Spätwerk mit extremen Stimmungsschwankungen zwischen den vier Sätzen. Sergej Rachmaninoffs Cellosonate g-Moll op. 19 müsste eigentlich Sonate für Klavier und Cello heißen, so virtuos ist der Klavierpart gehalten. Sie beschließt den Kammermusikabend. Info Karten gibt es für 14 (ermäßigt die Hälfte) beim Kulturamt, Telefon 06331/842352) und an der Abendkasse. |slh

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