Rhein-Pfalz Kreis Auf neuen Wegen

Martin Groß freut sich über seinen neuen Dienstort – auch, weil es in der Kirche in Lambrecht eine historische Geiborgel gibt.
Martin Groß freut sich über seinen neuen Dienstort – auch, weil es in der Kirche in Lambrecht eine historische Geiborgel gibt.

«Schifferstadt/ Lambrecht.»Noch hält Martin Groß Schifferstadt die Treue, aber nur bis die Renovierung im Pfarrhaus in Lambrecht vorbei ist. Der ehemalige Vikar der protestantischen Kirchengemeinde Schifferstadt hat zum 1. März die Stelle des Pfarrers in Lambrecht angetreten. Seinen ersten Gottesdienst hat er am vergangenen Wochenende an seinem neuen Einsatzort gefeiert.

Die ersten Tage von Martin Groß waren angefüllt mit dem Kennenlernen von Menschen, Gremien, Strukturen und Traditionen in der neuen Pfarrei. Seit 1. März ist er Pfarrer der protestantischen Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg. „Nach dem ersten Arbeitstag gab es schon ein gewisses Gefühl der innerlichen Anspannung, denn dann stellt sich einem die Frage, wo man eigentlich anfangen soll“, erzählt der ehemalige Schifferstadter Vikar. Nach einem ersten erfreulichen Gespräch mit Harald Henrich vom Presbyterium folgten Begegnungen mit der Gemeinde beim Weltgebetstag der Frauen und bei der Amtsübergabe durch Dekan Armin Jung während eines Gottesdienstes. Viele Aufgaben stünden an, wie etwa der Abschluss der Brandschutzarbeiten an der protestantischen Kita, in die ihn sein Vorgänger Markus Diringer eingewiesen habe. Daneben seien rasch die Planungen der Gottesdienste fürs nächste Vierteljahr vorzunehmen, bereits feststehende Termine zu sondieren, Inhalte auszuloten. „Ich habe schon angefangen, Schränke nach Dokumenten mit dringlichen Angelegenheiten zu durchforsten“, sagt Martin Groß. Er freut sich sehr auf die neue Aufgabe: „Ich möchte mit meiner Gemeinde zusammen der Botschaft des Glaubens ein Gesicht und eine Form geben.“ Dabei wolle er schöne Gottesdienste feiern, die Menschen auf ihren Wegen begleiten, Traditionen kennenlernen, Altes bewahren und Neues gemeinsam mit den Menschen vor Ort aufbauen. Ebenso seien ihm die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Freizeiten ein großes Anliegen. Den passionierten Wanderer lockt auch die Aussicht auf ausgedehnte Touren durch den Wald oder – je nach Zeitdruck – nur kurze Spaziergänge zum Durchschnaufen. „Ich stamme aus Pirmasens. Es war für mich immer ein Wunsch, der Heimat, dem Wald wieder näher zu kommen“, sagt Groß, der sein Vikariat in Schifferstadt absolviert hat. Dort war er schwerpunktmäßig in den Einrichtungen der Diakonissen Speyer-Mannheim und im Mehrgenerationenhaus der Diakonie Ludwigshafen tätig. Er sei dort sehr gerne aktiv gewesen, habe eine bereichernde Zeit verbracht. „In den Monaten vor dem zweiten Staatsexamen habe ich im Spezialvikariat meine Erfahrungen in der Seelsorge vertiefen können. Das wird mir auch für meine Tätigkeit in Lambrecht von Nutzen sein.“ Noch etwas anderes prädestiniert Martin Groß geradezu für Lambrecht: die Liebe zur Kirchenmusik und die Begeisterung für die historische Geiborgel. Groß lernte schon als Jugendlicher Orgel spielen, prägend seien für ihn die Jahre in der Evangelischen Jugendkantorei der Pfalz in Speyer gewesen: „Über die Musik fand ich einen Zugang zu Glauben und Kirche.“ Der Pirmasenser studierte in Heidelberg Kirchenmusik bis zum B-Examen, danach folgte ein Anschlussstudium in Theologie. Deshalb freut er sich darauf, in Lambrecht die Reihe „Sommerliche Abendmusik“ in der ehemaligen Klosterkirche mit zu organisieren. Die Konzertreihe, vor rund 40 Jahren von Herwig Maurer ins Leben gerufen, soll auch dieses Jahr wieder ein Programm mit Vokal- und Instrumentalmusik bieten. Bis das Pfarrhaus fertig sei, werde er mit seiner Partnerin Hildrun Mittelstädt in Schifferstadt wohnen bleiben. Der Umzug nach Lambrecht erfolge voraussichtlich nach der Renovierung des Pfarrhauses im Oktober.

x