Rhein-Pfalz Kreis Ein Beschluss, der keiner war

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Gut möglich, dass der Ausbau des westlichen Teils der Heuchelheimer Ringstraße (einschließlich Kreuzung Offsteiner Straße) aus dem Straßenausbauprogramm für die nächsten fünf Jahre gestrichen wird. Der Bau- und Planungsausschuss der Ortsgemeinde will dies zumindest dem Gemeinderat empfehlen. Grund ist, dass der Ausbau der Offsteiner Straße bis zur Einmündung Ringstraße in der Sitzung vom 5. September 2016 gar nicht, wie in den Unterlagen vermerkt, vom Gemeinderat beschlossen wurde.

Die SPD-Fraktion hat dies in der Bauausschusssitzung am Montag behauptet. Ortsbürgermeister Frank Klingel (FWG) versprach, es zu überprüfen, und sagte gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass die SPD Recht habe. „Es wurde tatsächlich vergessen, diesen Punkt des Ausbauprogramms zu beschließen“, sagte Klingel. Demnach tritt jetzt ein, wofür sich alle Ausschussmitglieder am Montag vorsorglich aussprachen: Dass dem Rat nahegelegt wird, den Ausbau der Ringstraße-West zunächst zu streichen und dafür die Offsteiner Straße bis Ringstraße neu machen zu lassen. Denn im Bauabschnitt zuvor werde die Halbergstraße und der südliche Teil der Offsteiner Straße bis Einmündung Halbergstraße saniert. Da biete es sich an, anschließend mit der Offsteiner Straße weiterzumachen. Zuvor hatte Andreas Mangold vom Planungsbüro Piske seine Vorschläge für das Heuchelheimer Straßenausbauprogramm 2017 bis 2021 unterbreitet. So empfiehlt er, die Heppenheimer Straße, die als erstes 2018 saniert werden soll, in klassischer Trennbauweise zu gestalten: Die Gehwege würden breiter, und anstelle von Bordsteinen würden Verbundmuldenrinnen die anthrazitfarbene Fahrbahn von den in der Farbe Muschelkalk gehaltenen Gehwegen trennen. So wurde es im Neubaugebiet Brunnengewanne in Beindersheim realisiert. Die Fläche am Eingang der Heppenheimer Straße soll hervorgehoben werden. Mangold empfiehlt neben einer farblichen Veränderung den Einbau von Pflasterkissen, die den Eingangsbereich vier Zentimeter höher werden lassen. Diskutiert wurde über die Parkmöglichkeiten in der Straße. Alternierendes Parken wird bevorzugt, obwohl unter Umständen Parkplätze verloren gehen. Auch wurde erwogen, das Parken mit Schildern zu regeln. Schließlich einigte man sich, die Entwürfe und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten den Fraktionen zur Beratung zur Verfügung zu stellen. Dies gilt auch für den Ausbau der Halbergstraße und des südlichen Bereichs der Offsteiner Straße, der für 2019 vorgesehen ist, gegebenenfalls auch für den Ausbau der gesamten Offsteiner Straße bis Ringstraße, der für 2020 geplant ist. Nach Ansicht von Andreas Mangold muss die Offsteiner Straße als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden, weil sie sehr schmal ist. Auch ist dort kein Bordstein, sondern eine Mittelrinne vorgesehen. Alles soll in Muschelkalk gestaltet werden, nur die Stellplätze in Anthrazit. Die Einbahnregelung soll nicht aufgehoben werden. Schließlich stimmten alle Ausschussmitglieder dafür, dass das Ausbauprogramm nochmals zur Diskussion gestellt wird, nachdem in den Fraktionen darüber gesprochen wurde. Die Pläne, den Heuchelheimer Bauhof auszubauen, werden zurückstellt, nachdem eine Architektin einen Entwurf vorgelegt hat, der die Gemeinde 200.000 bis 250.000 Euro kosten würde. „Ich bin nicht bereit, eine solch hohe Summe zu investieren“, sagte Bürgermeister Klingel. „Das würde die Gemeinde überfordern. Es muss etwas gemacht werden, aber nicht zu diesem Preis.“ Er versprach, sich nach Alternativen umzusehen. Der Entwurf sah vor, die Garagen auf dem Grundstück abzureißen und eine Stahlhalle zu bauen.

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