Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:

91-88729687.jpg

Waren in Limburgerhof etwa über Nacht die Heinzelmännchen am Werk und haben Schienen verlegt? Äh, nein! Entgegen der Wortwahl, die wir Bürgermeister Peter Kern beim Bericht über die Redaktion vor Ort am Donnerstag in den Mund gelegt haben, fährt noch immer keine Straßenbahn durch die Gemeinde. Also: noch immer keine Schienen in der Speyerer Straße, die Schulkinder müssen weiterhin den Bus nehmen oder zu Fuß laufen und außer am Bahnhof fährt auch keine Bahn ein oder durch. Behauptet hat Kern das auch nicht, sondern natürlich korrekt „S-Bahn“ gesagt. Da waren die Redakteursfinger beim Schreiben schon in S-Bahn-Geschwindigkeit und das Hirn noch auf Straßenbahn-Niveau. Sollte nicht passieren, tut uns auch wirklich leid. Aber manchmal verstehen selbst wir nur Bahnhof. „Männer singen nicht mehr“ – diese klare Ansage der Leiterin eines Gospelchors aus dem Landkreis hat unsere Reporterin diese Woche völlig unvorbereitet getroffen. Eigentlich hatte sie auf die Frage nach der männlichen Beteiligung nämlich eine Zahl erwartet und keine allgemeingültige Aussage. Männer singen nicht mehr? Der Satz verfolgt sie seitdem. Zum Glück wurde die Behauptung danach gleich etwas entkräftet, denn die ersten Töne im Autoradio stammten von einer männlichen Stimme. Puh! Dann kann es ja so dramatisch nicht sein. Der Beweis lag quasi im Ohr. Männer singen doch noch, nur eben scheinbar nicht mehr in Chören. Aus ihnen wurden Rapper, Hard-Rocker oder Schmusesänger mit Texten, die das moderne Leben widerspiegeln. Freunde des Chorgesangs dürfen trotzdem aufatmen, denn ein weiteres Detail aus der Unterhaltung mit besagter Chorleiterin gibt Hoffnung: Die tiefe Stimmlage der sangesmüden Männer lässt sich durch eine Bass-Gitarre ersetzen. Also ist doch alles in bester Ordnung? Vielleicht nicht, aber wir können uns sicher noch auf viele Chorkonzerte im Kreis freuen. Die Ferien sind zu Ende und der Alltag hat nicht nur die Schüler und Lehrer wieder, sondern auch die Mitglieder der diversen Gemeinde- oder Stadträte. Die ersten Sitzungen stehen an. Und das bedeutet teilweise Neuland, denn: Seit dem 1. Juli ist ein Landesgesetz in Kraft, das vorsieht, dass viel mehr Tagesordnungspunkte und auch Sitzungen von Ausschüssen öffentlich behandelt werden müssen als bisher. Das soll für mehr Transparenz sorgen. Wie es umgesetzt wird, was nun in die Öffentlichkeit darf oder nicht, muss der Alltag zeigen. Maxdorfs CDU-Ortsbürgermeister Werner Baumann und die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben am Donnerstagabend schon einmal den „Ernstfall“ geprobt: Der Ausschuss hat erstmals öffentlich getagt. Und da kam nicht nur die Presse, sondern es waren auch wirklich Zuhörer da. Baumann hatte vorgesorgt und den Sitzungssaal „umgebaut“, einen Zuhörertisch abgetrennt. Nicht dass plötzlich einer mitredet oder gar abstimmt, der das gar nicht darf. Soweit geht die Transparenz nun auch wieder nicht. Das Schicksal – oder die Technik – hat Sinn für Humor. Gerade telefoniert der RHEINPFALZ-Reporter mit der für Digitalfunk zuständigen Stelle in Mainz. Es geht um die Tücken der neuen Technik, um mögliche Schwierigkeiten bei der Handhabung – da bricht die Leitung komplett zusammen. Plötzlich und unerwartet tönt aus dem Hörer nur noch „tut-tut-tut-tut“ ... Aufgelegt, Wahlwiederholung gedrückt, Klingelton. „Hallo? Wir wurden gerade getrennt.“ Beide Gesprächspartner wundern sich kurz, und reden dann weiter. Über Verbindungen. Und wieder: „tut-tut-tut ...“ Noch einmal von vorn. „Tja, ich weiß nicht, woran das liegt“, sagt der Digitalfunk-Pressesprecher. „Kann auch hier im Haus sein.“ Der Reporter behält seine Telefonanlage im Auge. „Also hier sind die Anzeigen alle ok“, sagt er. Er telefoniert ja auch nach der allerneuesten Technik, Voice over IP – und da kann doch gar nichts schiefgehen. Oder? |cju

x