RHEINPFALZ-Gartenolympiade Reiland wird zum dritten Mal Olympiasieger

Sieger in der Kategorie „Superlativ“: Günter Reiland mit seiner 30 Kilogramm schweren Zucchini und seinem 105-Kilogramm-Kürbis.
Sieger in der Kategorie »Superlativ«: Günter Reiland mit seiner 30 Kilogramm schweren Zucchini und seinem 105-Kilogramm-Kürbis.

Die Sieger der RHEINPFALZ-Gartenolympiade 2021 stehen fest. An Günter Reiland aus Otterstadt kommt in der Kategorie „Superlativ“ keiner vorbei. Die Speyererin Doris Baus hat dagegen das kurioseste Gemüse gezogen. In der Kategorie „Exotisch“ überzeugte die Jury aus Gartenbauexperten der riesige Hibiskusstrauch von Margrit und Heinz Piechotta aus Speyer. Insgesamt gab es 44 Einsendungen.

„Alles, was eingereicht wurde, ist etwas Besonderes“, brachte es Gerhard Birkle vom Spargel- und Gartenbauverein aus Dudenhofen auf den Punkt. Der 71-Jährige gehört wie seine Vorsitzenden-Kollegen Gerhard Hoffmann (Obst- und Gartenbauverein Harthausen), Edgar Weick (Obst- und Gartenbauverein Waldsee) und Ralf Gaggermeier (Obst- und Gartenbauverein Heiligenstein) zur Jury der RHEINPFALZ-Gartenolympiade. Diese kam in der vergangenen Woche zusammen und kürte in einer eineinhalbstündigen Sitzung die Preisträger der drei Kategorien „Superlativ“, „Kurios“ und „Exotisch“.

Das war manchmal gar nicht so einfach, denn die Konkurrenz war groß. Sieben Teilnehmer reichten große und schwere Zucchini ein. Die 6,2-Kilogramm-Zucchini von Norbert Hauck aus Waldsee ließ die Jury aufhorchen: „Für eine runde Zucchini ist das Gewicht etwas besonders. Lange Zucchini werden schnell mal so schwer“, erklärte Gerhard Hoffmann. Die Gewichtsbandbreite der eingereichten Zucchini, die dieses Jahr beim Wachsen vom Regen profitiert haben, reichte von 2,3 bis 30 Kilogramm. „2,5 Kilogramm sind für Zucchini Standard“, sagte Edgar Weick.

Kommentar

Gärtnern bereitet Freude

Einer sticht heraus

Die Jury war sich allerdings schnell einig, dass an Günter Reilands Gewächs – seine Zucchini wiegt 30 Kilogramm – niemand vorbeikommt. „Er hat das beste Ergebnis, aber er sagt mir nie, wie er sein Gemüse so groß und schwer bekommt“, merkte Gerhard Hoffmann an. „Er hat sich auf jeden Fall Gedanken gemacht“, fügte Edgar Weick hinzu. Reiland ist nun zum dritten Mal in Folge Sieger der „Superlativ“-Kategorie bei der Gartenolympiade, die alle vier Jahre mit den Olympischen Sommerspielen startet. Dieses Jahr folgt ihm dicht dahinter der 6,7 Kilogramm schwere Spitzkohl von Roswitha Birkle aus Harthausen. Ralf Gaggermeier war beeindruckt, wie gesund dieser aussieht. Die 1,35 Meter langen Zucchini von Armin Bast aus Otterstadt bezeichnete er scherzhaft als Schwerter. Und weil sie die längsten Zucchini waren, die eingereicht wurden, geht Bast mit dem dritten Platz in der Kategorie „Superlativ“ nach Hause. Die Samen hatte der Otterstadter aus Meran in Südtirol.

Der Riesenbovist von der Waldseerin Nicole Kochner-Müller versetzte die Jury ebenfalls ins Staunen. „So etwas habe ich noch nicht gesehen“, sagte der 58-jährige Gaggermeier. Allerdings waren er und seine Kollegen sich schnell einig, dass der Pilz außer Konkurrenz läuft, weil er nicht selbst gezogen wurde. Nicole Kochner-Müller hat ihn bei einem Spaziergang in einem Brennnesselfeld gefunden.

Die Jury beschäftigte sich auch mit den fünf für den Wettbewerb angemeldeten Sonnenblumen. Sie war sich jedoch einig, dass für deren Größe dieses Jahr wenig zu tun war. Die Pflanzen profitierten Gerhard Hoffmann zufolge von der Feuchtigkeit und davon, dass keine Schnecken da waren. „Wenn bei dir keine Schnecken waren, dann waren sie alle in Waldsee“, scherzte Edgar Weick. Er berichtete, dass die kleinen Tiere, die alles anfressen, was ihnen unter die Fühler kommt, „in Wellen gekommen sind“. Viele legten Eier ab, und der Nachwuchs suchte ein paar Wochen später den Garten des Waldseers heim.

Kurioses schnell gefunden

„Kurios“, „extrem“ und „unheimlich“ waren die Adjektive, die fielen, als die Gartenbauexperten das Karottenpaar von Doris Baus aus Speyer begutachteten. Die beiden Karotten sind eng umschlungen zusammengewachsen. „Es ist sehr selten, dass Karotten so extrem zusammenwachsen“, lautete das Urteil von Ralf Gaggermeier. Edgar Weick musste angesichts der Kuriosität nur Schmunzeln. Und Gerhard Birkle zeigte sich zutiefst beeindruckt, weil er es fast schon unheimlich fand, dass Doris Baus es geschafft hat, das Karottenpaar zu ernten, ohne dass es kaputtgeht. Für die Speyererin gibt’s somit Platz eins in der Kategorie „Kurios“. Übrigens: Vier Teilnehmer haben zusammengewachsenes Obst beziehungsweise Gemüse eingereicht. Laut Edgar Weick kommt dieses relativ häufig vor, wenn zum Beispiel Früchte eng am Baum zusammenhängen.

Eher selten ist dagegen, dass Schüler eine Kartoffel ernten, die aussieht wie ein Fisch. So geschehen in Waldsee – im Garten der Hermann-Gmeiner-Schule. Die jungen Nachwuchsgärtner dürfen Platz zwei auf dem Siegertreppchen besteigen. Den dritten Platz vergaben die Gartenbauexperten an Daniela Koch aus Speyer, die eine halbrunde, drei Kilogramm schwere Süßkartoffel aus der Erde geholt hat. „Untypisch“ lautete das Urteil von Ralf Gaggermeier.

Prächtige Blüten verzaubern

Als „sehr sehr selten“, weil er mit 2,80 Meter so groß ist, bezeichnete Edgar Weick den Hibiskus von Margrit und Heinz Piechotta aus Speyer. „Er sieht richtig super aus. So dicht und voll“, sagte Ralf Gaggermeier, den die roten Blüten faszinierten. Das Speyerer Ehepaar hatte den Strauch vergangenes Jahr, als es gerade einmal 60 Zentimeter groß war, in einem Gartenmarkt gekauft. In ihrem Vorgarten auf der Südseite nahe des Hauses fand er die perfekten Bedingungen, um groß zu werden und Hunderte prächtige Blüten auszubilden. Dafür mussten Margrit und Heinz Piechotta im Sommer aber auch täglich zehn bis 15 Liter Wasser an den Strauch gießen. Das wird nun belohnt. Die Speyerer Gartenliebhaber gehen als Sieger der Kategorie „Exotisch“ vom Platz.

Exotisch ist auch die Liebe von Heidemarie Groß aus Dudenhofen. Sie hat eine Leidenschaft für Chili-Pflanzen. Ihr fünf Jahre altes Exemplar ist an die drei Meter hoch und beeindruckt die Jury mit ihrer Größe. „Ich kenne normale Chili-Pflanzen, aber nicht in der Größe“, bilanzierte Ralf Gaggermeier. Besonders groß sind die Bougainvillea von Helga Schmid nicht unbedingt, sondern eher alt. Die Speyererin hat sie vor 35 Jahren von der griechischen Insel Rhodos mitgebracht. „Ich krieg’ das nicht hin, dafür muss man ein Händchen haben“, sagte Edgar Weick.

Einen grünen Daumen hat jeder Teilnehmer der RHEINPFALZ-Gartenolympiade. „Alles ist toll, aber wir müssen irgendwo Abstriche machen“, lautete das Credo der Jury. Ralf Gaggermeier fasste zusammen: „Alle haben etwas für ihren Garten gemacht und ihr Interesse gezeigt.“ Anita Lemmert aus Harthausen hat sich als Fan der Gartenolympiade geoutet und sich nach Meinung der Jury für ihren verzierten Kürbis einen Sonderpreis verdient. Die Fleißarbeit wird ebenfalls mit einem RHEINPFALZ-Überraschungspaket belohnt. Alle Gewinner werden demnächst kontaktiert, wo und wann sie ihren Preis erhalten.

Die Sieger und Siegerinnen

  • Kategorie „Superlativ“: 1. Platz: Günter Reiland aus Otterstadt; 2. Platz: Roswitha Birkle aus Harthausen; 3. Platz: Armin Bast aus Otterstadt.
  • Kategorie „Kurios“: 1. Platz: Doris Baus aus Speyer; 2. Platz: Hermann-Gmeiner-Grundschule Waldsee; 3. Platz: Daniela Koch aus Speyer.
  • Kategorie „Exotisch“: 1. Platz: Margrit und Heinz Piechotta aus Speyer; 2. Platz: Heidemarie Groß aus Dudenhofen; 3. Platz: Helga Schmid aus Speyer.
  • Sonderpreis „Fleißarbeit“: Anita Lemmert aus Harthausen.

2. Platz in der Kategorie „Superlativ“: der 6,7 Kilogramm schwere Spitzkohl von Roswitha Birkle aus Harthausen.
2. Platz in der Kategorie »Superlativ«: der 6,7 Kilogramm schwere Spitzkohl von Roswitha Birkle aus Harthausen.
3. Platz in der Kategorie „Superlativ“: die 1,35 Meter langen Zucchini von Armin Bast, hier mit seiner Enkelin Melanie.
3. Platz in der Kategorie »Superlativ«: die 1,35 Meter langen Zucchini von Armin Bast, hier mit seiner Enkelin Melanie.
Gewinner in der Kategorie „Kurios“: das eng umschlungene Karottenpaar von Doris Baus aus Speyer.
Gewinner in der Kategorie »Kurios«: das eng umschlungene Karottenpaar von Doris Baus aus Speyer.
2. Platz in der Kategorie „Kurios“: die Kartoffel, die wie ein Fisch aussieht, von den Schülern der Hermann-Gmeiner-Schule.
2. Platz in der Kategorie »Kurios«: die Kartoffel, die wie ein Fisch aussieht, von den Schülern der Hermann-Gmeiner-Schule.
3. Platz in der Kategorie „Kurios“: die halbrunde und fast drei Kilogramm schwere Süßkartoffel von Daniela Koch aus Speyer.
3. Platz in der Kategorie »Kurios«: die halbrunde und fast drei Kilogramm schwere Süßkartoffel von Daniela Koch aus Speyer.
Sieger in der Kategorie „Exotisch“: Heinz Piechotta aus Speyer mit seinem 2,80 Meter hohen Hibiskusstrauch.
Sieger in der Kategorie »Exotisch«: Heinz Piechotta aus Speyer mit seinem 2,80 Meter hohen Hibiskusstrauch.
2. Platz in der Kategorie „Exotisch“: die fast drei Meter hohe Chili-Pflanze von Heidemarie Groß aus Dudenhofen.
2. Platz in der Kategorie »Exotisch«: die fast drei Meter hohe Chili-Pflanze von Heidemarie Groß aus Dudenhofen.
3. Platz in der Kategorie „Exotisch“: die 35 Jahre alten Bougainvillea von Helga Schmid aus Speyer.
3. Platz in der Kategorie »Exotisch«: die 35 Jahre alten Bougainvillea von Helga Schmid aus Speyer.
Sonderpreis für Fleißarbeit: Anita Lemmert aus Harthausen hat dieses Gewächs zum Gartenolympiade-Kürbis gemacht.
Sonderpreis für Fleißarbeit: Anita Lemmert aus Harthausen hat dieses Gewächs zum Gartenolympiade-Kürbis gemacht.
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