Rhein-Pfalz Kreis Sechs Zonen für mehr Ordnung

Bleibt das Gebiet Karpfenzug eine Einheit oder wird es für den Bebauungsplan in sechs Abschnitte unterteilt? Diese Frage steht h
Bleibt das Gebiet Karpfenzug eine Einheit oder wird es für den Bebauungsplan in sechs Abschnitte unterteilt? Diese Frage steht heute im Ortsgemeinderat auf der Agenda.

«Altrip.» Übersichtlicher, geordneter und zügiger umzusetzen – so begründet die SPD ihren Aufteilungs-Vorschlag für den Karpfenzug in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Mit sechs Abschnitten statt eines großen will sie die komplizierte Lage in dem mehr als 20 Hektar großen Gebiet aufdröseln und der Kommune ein leichteres Vorgehen ermöglichen. Die Idee kam gut an, nun soll der Ortsgemeinderat darüber entscheiden. Mit den vielen Verstößen gegen die Vorschriften soll im Gebiet bald Schluss sein, das Einführen und Durchsetzen einer neuen Ordnung, die dann auch vor Gericht Bestand hat, lässt sich jedoch an manchen Stellen wesentlich einfacher umsetzen als an anderen. Mit den sechs Abschnitten, so die Überlegung, könnte das Bebauungsplanverfahren insgesamt zügiger vorangetrieben werden. Dazu hat Richard Olf (SPD) eine Skizze erstellt, in der die möglichen sechs Abschnitte eingezeichnet sind. Zudem hat er jeweils eine kurze Einschätzung mitgeliefert. Zone 1 beginnt im Süden in Höhe der Weiherstraße und reicht bis zu dem ersten leichten Knick, den die Halbinsel am Ufer der Blauen Adria beschreibt. In diesem Bereich liegen laut Olf der Tauchsportclub und die Grundstücke eines größeren Eigentümers. Da diese Südspitze katastermäßig aufgeteilt und eine Baulandumlegung nicht nötig sei, werde sich die Aufstellung des Bebauungsplans hier relativ einfach gestalten. Zone 2 umfasst den mittleren Teil des Karpfenzugs zwischen Weiherstraße und Mittelweg. Katastermäßig sei das Areal nicht erfasst, dafür aber nur schwach bebaut. Daher erwartet Olf hier ebenso wenig Probleme wie in Zone 3 im nördlichen Teil des Karpfenzugbereichs zwischen jenen Straßen, zumal der dritte Abschnitt schon katastermäßig aufgeteilt ist. Anders sieht es in Zone 4 aus, die westlich an den Mittelweg angrenzt. Hier seien die Grundstücke nämlich nicht geordnet, aber stark bebaut. „Sowohl eine Baulandumlegung als auch die Aufstellung eines Bebauungsplans werden hier sehr schwierig“, schätzt Olf. Zone 5 umfasst die südliche Hälfte des Bereichs zwischen Mittelweg und Adriastraße, entlang der Straße Am Schwanenweiher. Auf diesem Areal sei schon vor Jahren eine Baulandumlegung erfolgt, die Bebauung bis auf wenige Ausnahmen geregelt. „Da ist also die Vorarbeit für die Bodenordnung bereits gemacht“, bestätigt Ortsbürgermeister Jürgen Jacob. Problembehaftet ist Zone 6, der gesamte nördliche Teil des Bereichs zwischen Mittelweg und Adriastraße. Er ist katastermäßig nicht geordnet, doch dicht bebaut. Bodenordnung und Aufstellung eines Bebauungsplans dürften langwierig werden, sollten aber vorgenommen werden, findet Olf. „Nummer 4 und 6 sind ein bisschen strubbelig, da wird es mit der Zuteilung und der Grundstücksfläche sehr schwierig. Das muss man mit ganz neuen Ideen angehen“, ergänzte er in der Ausschusssitzung. Jacob sah vor allem in Abschnitt 6 den Knackpunkt. Frank Juchem, Bauabteilungsleiter der Verbandsgemeindeverwaltung, begrüßte den Vorschlag, mit verschiedenen Abschnitten zu arbeiten: „Ich habe schon immer gesagt, dass es nicht funktionieren wird, das ganze Gebiet in einen Topf zu werfen.“ Er regte allerdings an, den kompletten Karpfenzug in einem Rutsch zu überplanen sowie anschließend in den schon geordneten Gebieten weitergehende Festsetzungen zu treffen und die ungeordneten zunächst einfach nur als Wochenendplatzgebiet festzulegen. „Man sollte dann aber zügig drangehen und den Bebauungsplan dort noch mal ändern“, sagte er. Friedrich Späthe (CDU) hielt die Aufteilung des Bebauungsplans in mehrere Abschnitte für vernünftig und wirtschaftlich vertretbar. Eine Diskussion entzündete sich nur an der Frage, ob zunächst über das grundsätzliche Vorgehen – Festlegung als Wochenendplatzgebiet und parzellenscharfe Erschließung – oder zuerst über den weitergehenden SPD-Vorschlag abgestimmt werden sollte. FWG und Grüne waren für einen Grundsatzbeschluss, CDU und SPD setzen mehrheitlich durch, dem Rat den SPD-Antrag zu empfehlen.

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