Rhein-Pfalz Kreis Was zu beweisen war

Trommeln auf Gymnastikbällen war nur eine von vielen Aktionen, mit denen die Böhl-Iggelheimer Vereine ihr Jubiläum feierten.
Trommeln auf Gymnastikbällen war nur eine von vielen Aktionen, mit denen die Böhl-Iggelheimer Vereine ihr Jubiläum feierten.

«Böhl-Iggelheim.» Auf dem sonst so weitläufigen Iggelheimer Dorfplatz herrschte am Sonntag dichtes Gedränge. Denn bei einer derart regen Vereinslandschaft im Ort war es schon eine Herausforderung, alle Beteiligten mit ihren Ständen unterzubringen. Dabei wollten die Ehrenamtlichen nicht nur über ihre Angebote informieren, sondern vor allem durch Ausprobieren begeistern und neue Mitglieder gewinnen. Und das kam gut an. So hatte etwa der Tennisclub Böhl-Iggelheim kaum Leerlauf. Viele Kinder stellten sich an, um gemeinsam mit erfahrenen Spielern den kleinen gelben Ball über das eigens aufgestellte Netz zu schlagen. Auch das Einrad beim Radsportverein RCV Böhl-Iggelheim lockte zahlreiche wagemutige Besucher an. Bei den Handballern vom TSV Iggelheim konnte man an verschiedenen Stationen sein Wurftalent testen. Mit einem Fußball-Parcours waren derweil Trainer und Spieler der Jugendspielgemeinschaft Böhl-Iggelheim vor Ort. Und wer einen ruhigeren Sport bevorzugt, war bei den Anglern vom ASV Kellmetschweiher sowie bei den Boule-Spielern des Partnerschaftsvereins Böhl-Iggelheim/Wahagnies richtig. Auch in der Turnhalle der Grundschule Iggelheim wurden die Besucher in Bewegung versetzt. Dort hatten mehrere Vereine ein buntes Mitmachprogramm vorbereitet. Die Böhler Hängsching zeigten nicht nur Gardetanz, sondern luden die Kinder und Jugendlichen auch dazu ein, selbst eine kleine Choreographie einzustudieren. Die Line Dancer von der VT Böhl füllten mit ihren Gästen nahezu die ganze Halle aus und versprachen zur Belohnung jede Menge Glückshormone. Der TSV Iggelheim präsentierte später seine erfolgreiche Mannschaft im Bosseln und zeigte Interessierten, wie man das Sportgerät geschickt möglichst nah an die sogenannte Daube befördert. Anschließend waren die „Crazy Crocodiles“ der VT Böhl an der Reihe. Die jungen Tänzer und Tänzerinnen zeigten zuerst ihr Programm „Drums Alive“, bevor sich die Zuschauer selbst einen der großen Gymnastikbälle schnappen und nach Anleitung zu bekannten Liedern trommeln konnten. Natürlich hat Böhl-Iggelheim nicht nur Sportvereine zu bieten. Bei der Freiwilligen Feuerwehr durften sich die jüngeren Besucher im Löschen mit dem Schlauch bewähren. Beim Förderverein der Jakob-Heinrich-Lützel-Grundschule bekamen die Kinder ein Quiz rund um die Schule mit auf den Weg. Und der Verein Kinder- und Jugendfreundliches Böhl-Iggelheim hatte zur Freude vieler Kinder ein Spiel mitgebracht, das auch bei seinen beliebten Spielewochenenden nie fehlt: Zicke-Zacke Hühnerkacke im Großformat. An weiteren Ständen gab es Infos, Mitmachaktionen und Sehenswertes zu Kunst, Kultur, Sozialem oder Brauchtumspflege. Der Förderverein der protestantischen Kita Windrose hatte eine Tombola mit Preisen im Gesamtwert von über 5000 Euro auf die Beine gestellt, deren Stand stets von Groß und Klein umlagert war. Wer sich vor allem für Musik begeistern kann, bekam beim Musikverein Iggelheim die Möglichkeit, selbst einmal ein Blasinstrument auszuprobieren. Die Sänger unter den Besuchern kamen derweil unter anderem beim Auftritt des Gospelchors The Chariots auf ihre Kosten. Denn der forderte alle Anwesenden ausdrücklich dazu auf, mitzusingen. Ohnehin war es den Organisatoren gelungen, ein Bühnenprogramm zusammenzustellen, das ein großes Publikum anzog. Nach dem kabarettistischen Rückblick auf 50 Jahre Ortsgeschichte von Andreas Scherer, der sich dann mitten auf der Bühne in den „Pälzer Winzer“ verwandelte, hatte Bürgermeister Peter Christ (CDU) das Fest am Freitag offiziell eröffnet. Vor vollen Reihen spielte anschließend die Band The Bombshells. Den Samstagabend gestalteten das Akustik-Duo Moni und Marc sowie die Coverband All in. Zum Frühschoppen am Sonntag spielten die Frühschoppler. Blasmusik gab es vom Musikverein Musketiere Böhl. Und nach dem Mitmachkonzert der Chariots zeigten noch die Schüler der Musikschule Sascha Leicht, was sie am Mikrofon und den Instrumenten drauf haben. Sie alle traten den Beweis an, dass die Böhler und die Iggelheimer eben doch zusammengewachsen sind.

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