Rhein-Pfalz Kreis Wunsch nach mehr Eiszeiten

Der Eis- und Rollsportclub Ludwigshafen (ERCL) steht vor zwei Aufgaben: Das Eisstadion in der Saarlandstraße 70 soll überdacht und die kleine Eisbahn repariert werden. Für beides fehlt jedoch das Geld. Sprecherin Vanessa Walz und der Vorsitzende Martin Schmidt ziehen nach halber Saison eine Zwischenbilanz. Noch gibt es keine Lösung, doch beide sind optimistisch.

Die erste Hälfte der Saison sei gut verlaufen, sagt Walz. Das Open-Air-Eisstadion werde weiterhin gut besucht. Seit Saisonbeginn zu Halloween habe der Verein bereits 17.500 Besucher empfangen. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren kamen bis Saisonschluss Ende Februar ungefähr zwischen 30.000 und 40.000 Gäste. In den Weihnachtsferien seien bis zu 800 Personen pro Lauf auf der Fläche gewesen. Dies sei ein neuer Höchstwert, der vor allem durch das gute Wetter zustande gekommen sei. Darauf ist der Verein auch angewiesen, denn die Eisbahn ist nicht überdacht. Das soll sich jedoch ändern. Davon verspricht sich der Club neben der Wetterabhängigkeit auch die Lösung anderer Probleme. Ohne Dach kann nur eine Saison von viereinhalb Monaten angeboten werden, und die Fläche muss um 22 Uhr schließen. Da die Stromkosten jährlich steigen, könne man das Stadion mit nur viereinhalb Monaten Eiszeit jedoch langfristig nicht betreiben, erklärt ERCL-Vorsitzender Martin Schmidt. Denn aufs Eis wollen nicht nur die Besucher, sondern auch Eishockeymannschaften. Deshalb soll das Dach bis zur Saison 2020/21 gebaut werden. Dafür fehlt aber bisher das Geld. Nach Schätzungen des ERCL würde die Überdachung zwischen 500.000 und 600.000 Euro kosten. „Das kann der Verein allein nicht stemmen“, sagt Schmidt. Dafür bräuchte man einen Sponsor oder die Unterstützung der Stadt oder des Landes. Bisher deckten die Einnahmen gerade die Ausgaben. „Den laufenden Betrieb können wir sichern, nur keine Investitionen tätigen“, sagt Walz. Deshalb bleibe vorerst auch die kleine Eisbahn geschlossen. 2016 war es dort zu einem Ammoniakaustritt gekommen. Grund dafür sei ein Wartungsfehler der Handwerksfirma gewesen. Der Verein habe sich jedoch aus finanziellen Gründen entschieden, nicht vor Gericht zu gehen. „Wir können uns keinen langjährigen Prozess leisten“, sagt Schmidt. Und eine Reparatur sei ebenfalls zu teuer, da der entstandene Schaden nicht genau abzuschätzen sei. Trotz der bisher ungelösten Probleme herrsche eine gute Grundstimmung im Team, sagt Walz. Man könne sich auf den Einsatz der ungefähr 170 Vereinsmitglieder verlassen. Die meiste Arbeit werde so durch Ehrenamtliche getragen, derzeit beschäftige der Verein nur ungefähr ein Dutzend 450-Euro-Kräfte. Die Anzahl der Mitglieder sinke seit Jahren, weil ihnen immer weniger freie Zeit auf dem Eis zur Verfügung stehe. Das Problem werde durch die Schließung der kleinen Eisbahn noch verstärkt. Mehr Einnahmen sollen in Zukunft vor allem durch Veranstaltungen gemacht werden. Die Eintrittspreise von vier Euro für Erwachsene und drei Euro für Jugendliche und Studenten sollen bleiben. Für die Veranstaltungsplanung wurde ein Team gegründet, in dem auch Walz mitarbeitet. An jedem ersten Freitag im Monat soll es Aktionen geben. Eine Eisdisco wird sogar jeden Samstag angeboten. Man müsse „dem Zeitgeist entsprechen“, sagt Schmidt. Für den 1. Februar ist eine Après-Ski-Party geplant.

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