Saarbrücken Über Jahrzehnte gegen Antisemitismus: Herbert Jochum ausgezeichnet

Herbert Jochum
Herbert Jochum

Die christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS) hat im Festsaal des Rathauses an Professor Herbert Jochum die Friedrich-Schlomo-Rülf-Medaille verliehen. Eine Auszeichnung für den chrsitlich-jüdischen Dialog.

Die Auszeichnung ist nach dem früheren Saarbrücker Rabbiner benannt, der 1929 Rabbi in Saarbrücken war und nach dem Wiederaufbau der Saarbrücker Synagoge erneut für ein Jahr in Saarbrücken als Rabbi wirkte. Die nach ihm benannte Medaille zeichnet Menschen aus, die sich um den christlich-jüdischen Dialog besonders verdient gemacht haben.

Die Laudatio im Festsaal hielt Roland Rixecker, der Beauftragte der Landesregierung für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus. Auch Ricarda Kunger, die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, fand lobende Worte. Demnach wurde der heute 87-jährige Jochum ausgezeichnet, weil er 57 Jahre lang CJAS Vorsitzender war und sich enorm für die Ziele seines Vereins eingesetzt habe. Jochum habe Hunderte Vorträge gehalten, 40 Gruppenreisen nach Israel organisiert, die Idee für den Rabbiner-Rülf-Platz entwickelt und mit einer großen Ausstellung für das Leben und Werk Rülfs geworben.

Er habe Rülfs Erinnerungen herausgebracht und sich um den Erhalt der jüdischen Friedhöfe und deren Erforschung eingesetzt. „Brücken zu bauen – das war sein Anliegen“, sagte Rixecker. Am Ende appellierte Jochum an die Gäste, nicht nur nach den Ursachen von Antisemitismus zu forschen. In der Geschichte habe es viele Epochen friedlicher Koexistenz zwischen Juden und Christen gegeben. Diese „Beispiele guten Zusammenlebens“ sollten uns Vorbild sein, sagte Jochum.

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