Speyer 37-Jährige kifft mit Sohn

«» Eine 37 Jahre alte Frau aus Schifferstadt, Mutter eines inzwischen 19-Jährigen, ist vor dem Jugendschöffengericht im Amtsgericht Speyer angeklagt worden, Ende März/Anfang April vergangenen Jahres Marihuana an ihren Sohn abgegeben zu haben. Auch ein Freund des Sohnes – ebenfalls minderjährig – soll den Joint mitgeraucht haben.

Die Frau, die von Rechtsanwalt Sebastian Göthlich aus Ludwigshafen verteidigt wurde, erklärte, oder besser, ließ erklären, dass sie keine Angaben machen werde – weder zur Person noch zur Sache. Sie sagte während der Verhandlung kein Wort. In Gang gekommen war das Verfahren offenbar durch den mittlerweile 18-jährigen Freund des Sohns, der als erster Zeuge aussagte. Die beiden kennen sich seit der Schulzeit. Mittlerweile sind beide Auszubildende. Der 18-jährige, der zumindest 2016 noch bei seiner Mutter in Mußbach lebte, hatte Ende März vergangenen Jahres „Stress mit ihr“, wie er erklärte, packte eine Tasche und kam für ein paar Tage beim Freund in Schifferstadt unter. Dort bewohnen offenbar verschiedene Familienmitglieder mit ihren jeweiligen Angehörigen verschiedene Bereiche eines Hauses. Etwa fünf Tage sei er bei der Familie seines Freundes gewesen. Abends sei die Mutter des Freundes immer weg gewesen und habe „was besorgt“, wie sie gesagt habe. An einem der ersten Abende sei sie mit einer größeren Plastiktüte gekommen, „so eine, die man wieder verschließen kann“, sagte der junge Mann, darin sei „Gras“ gewesen. Die Mutter habe eine „Tüte gebaut“, dann hätten die beiden den Joint gemeinsam geraucht. Auf die Frage, ob er selbst auch mitgeraucht habe, sagte er nein. Allerdings gab er zu, die Aussage bei der Polizei getroffen zu haben. Da allerdings habe er gelogen. Auf die Frage der Richterin, wie oft er dieses gemeinsame Rauchen gesehen habe, sagte er: „jeden Abend“. Einmal habe auch der Sohn den Joint gebaut. „Nimm nicht so viel, ich will noch was verkaufen“, habe die Mutter des Freundes gesagt. Die Mutter des Zeugen wurde ebenfalls vernommen. Sie hatte sich Sorgen gemacht, nachdem ihr Sohn mehrere Tage nicht ans Handy ging. Sie hatte ihn vermisst gemeldet, aber die Sperrung der EC-Karte stellte den Kontakt wieder her. Als sie ihn abholte, habe sie die Lebensgefährtin des Großvaters des Freundes auf das Marihuana angesprochen, worauf sie mit ihrem Sohn zur Polizei ging. Die Verhandlung wird am 6. Juli fortgesetzt.

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