Speyer 373-Punkte-Mann steht erneut vor dem Richter

2018: Das Auto des Angeklagten wird vor dem Bauhaus abgeholt.
2018: Das Auto des Angeklagten wird vor dem Bauhaus abgeholt.

Muss der Speyerer mit den 373 Punkten in Flensburg doch ins Gefängnis? Darüber befindet am Dienstag, 28. Juli, 9.30 Uhr, eine Kleine Strafkammer des Landgerichts Frankenthal. Das Gericht hat jetzt über die Terminierung informiert. Der Fall geht in die nächste Instanz, weil die Staatsanwaltschaft Frankenthal Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Speyer vom Dezember 2019 eingelegt hat. Medien hatten bundesweit über die 373 Punkte berichtet, die der 37-jährige Speyerer 2017 und 2018 mit rund 150 beruflichen Lkw-Fahrten ohne Führerschein kassiert hatte. Dafür gab es eine Bewährungsstrafe von acht Monaten, 2019 kamen neun Monate weitere hinzu, weil der Mann erneut zweimal am Steuer erwischt worden war. Der Richter hatte die Bewährungsstrafe auch im zweiten Urteil für ausreichend gehalten, weil der Mann geständig war und auf die Rückgabe seines eingezogenen Fahrzeugs im Wert von 35.000 Euro verzichtet hatte. Die Anklage ist damit nicht einverstanden. „Ich halte den Angeklagten für unbelehrbar. Er fährt, wenn er meint, dass er Lust hat“, so Staatsanwältin Jutta Dykmans schon im Gerichtssaal. Der 37-Jährige hatte hingegen um Gnade gebeten: „Wenn ich ins Gefängnis müsste, würde ich alles verlieren.“

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