Speyer Am Rande: Witz statt Wahrheit

„Reservewein“ im Domnapf? Bewahre! Die Festveranstaltung am Montag, als die über 500 Jahre alte steinerne Schüssel mit gut 1400 Liter Wein gefüllt und dieser zur Feier des Bistumsjubiläums an tausende Gäste ausgeschenkt wurde, war ein Erfolg. Keine Frage. Bis gegen 16 Uhr floss Festwein aus den Schläuchen. Und zwar nur original Original-Cuvée. Gegen andere Behauptungen verwahrt sich Uwe Wöhlert, Chef des ausschenkenden Verkehrsvereins, mit seinem guten Namen: „Es geht um Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit.“ Will heißen: Es wurde kein Rebensaft nachgefüllt, und es wurde auch keiner gestreckt. Beides hatte gestern der RHEINPFALZ-Bericht nahegelegt – mit Verweis auf Beteiligte des Verkehrsvereins. Heute hat sie knallhart recherchiert, wie es zu den Diskrepanzen kommen konnte. Erstens: die Schorle-Frage. Anfangs sei Wasser aus dem Kühlsystem ausgelaufen, da habe er den Schorle-Scherz gemacht, so der damalige Auskunftgeber. Mineralwasser sei nur auf Bitten für individuelles Mischen im Glas ausgegeben worden. Nicht im Napf! Zweitens: das Nachfüll-Rätsel. Eigentlich kein Rätsel, sondern auch ein Scherz. Der Helfer: „Wir wurden gefragt, wie wir es schaffen, dass der Wein diesmal so lange fließt. Da habe ich gefrotzelt, wir hätten die Reserven angezapft.“ Im Wein liegt Wahrheit? Nicht nur ...

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