Speyer Artur Ranzenberger: „Naturschutz liegt mir sehr am Herzen“

In der Natur fühlt sich Artur Ranzenberger wohl.
In der Natur fühlt sich Artur Ranzenberger wohl.

Am kommenden Donnerstag veranstaltet das Forstamt Pfälzer Rheinauen die Waldjugendspiele für Kinder mit Förderbedarf im Stadtwald. Dass dieser Termin möglich ist, ist auch Ehrenamtlichen wie Artur Ranzenberger zu verdanken. Im Interview mit Narin Ugrasaner berichtet der 70-Jährige über seine Motivation, sich für den Naturschutz einzusetzen.

Herr Ranzenberger, welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrem Ehrenamt?
Ich engagiere mich gerne in Ehrenämtern – ob im zwischenmenschlichen, sozialen Bereich oder im Naturschutz. Dass gesellschaftliches Engagement wichtig ist, hat mich seit meiner Kindheit geprägt. Es wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Und der aktive Naturschutz hat mich schon immer interessiert. Mir liegt die Natur- und Umweltbildung sehr am Herzen: So bin ich zum Beispiel für die Erlebnisschule Wald und Wild bei allen Walderlebnistagen dabei, habe für die Rucksackschule einen Stand bei den Waldjugendspielen und bin in Schulen und Kindergärten unterwegs. Bei den Waldjugendspielen für Kinder mit Förderbedarf betreue ich einen Stand, an dem ich Tiersilhouetten von verschiedenen Tieren im Wald aufstelle. Die Kinder können die Tiere dann bestimmen und im nächsten Schritt die Spuren zuordnen.

Warum ist Ihnen das wichtig?
Weil in unserer hektischen Zeit viel auf der Strecke bleibt. Kinder gehen seltener in den Wald und können die Natur vor Ort nicht mehr so erleben. Bei der Erlebnisschule Wald und Wild sehen sie dann zum Beispiel die einheimischen Tiere, erleben, wie sich diese verhalten und wo sie leben.

Was ist das Schwierigste daran?
Wenn sich die Ehrenämter überschneiden. Ich werde dann wehmütig, weil mir alle meine Ehrenämter Freude bereiten. Ich wäre gerne immer überall präsent, aber das geht leider nicht immer.

Was war ein besonderes Erlebnis?
Lustig ist zum Beispiel, wenn manche Kinder den Dachs sehen und sagen: „Ach, ein Stinktier.“ Dann klären wir das auf. Das sind erheiternde Momente. Auch wenn ich angle, erlebe ich oft die Neugier der Kinder. Häufig werde ich gefragt, ob ich denn schon etwas gefangen hätte. Falls nicht, wird mir gerne Hilfe angeboten.

Wissen die Menschen Ihren Einsatz zu schätzen?
Ich finde, dass die Resonanz sehr gut ist und der Einsatz geschätzt wird. Ob bei meinen Aufgaben beim DRK oder dann, wenn ich im Wald unterwegs bin, die Menschen reagieren freundlich. Es ist schön, wenn man einen guten Kontakt zu den Menschen hat.

Was macht Ihre Aufgaben besonders?
Bei den Waldjugendspielen nächste Woche geht es zum Beispiel darum, Wissen und Geschick zu vermitteln. Dabei bin ich ein Teil des Ganzen. Wir sind eine harmonische Gemeinschaft.

Welchen Tipp können Sie Anfängern mitgeben?
Jeder sollte sich genau überlegen, ob er die Zeit ehrenamtlich für andere aufbringen möchte, sich dann die Zeit gut einteilen und Grenzen setzen. Ich wollte auch im Ruhestand etwas für die Gemeinschaft tun. Mit der Zeit und dem Alter – ich werde jetzt 71 Jahre alt – wird es in manchen Bereichen aber ruhiger. Ein anderer Tipp ist, nicht nur zu arbeiten, sondern auch Familie und Freundschaften zu pflegen.

Zur Person

Artur Ranzenberger, 70 Jahre, Postbeamter a.D., Jäger und Angler engagiert sich seit mehr als 50 Jahren ehrenamtlich: im Naturschutz, in der Natur- und Umweltbildung, in Kindergärten, Schulen und bei Waldjugendspielen; beim Angelsport- und Fischzuchtverein und den Anglerfreunden sowie bei der Gewerkschaft Verdi. 1997 bis 2023 war er Schriftführer im Seniorenbeirat der Post, Postbank und Telekom. Er war mehr als 25 Jahre in der Waisenbetreuung tätig; seit 2015 ist er beim DRK aktiv, und hilft in den DRK-Kleiderläden und bei Blutspendeterminen als Helfer. 2022 wurde er mit der Landesehrennadel ausgezeichnet. Er interessiert sich für Mineralogie und Geologie, Briefmarken, Münzen und ist gerne mit seiner Familie und Freunden unterwegs.

x