Speyer Bürgerinitiative fordert: „Kahlschlag aufforsten“

Freigeschlagen: die Trasse für den neuen Verlauf des Rehbachs bei Haßloch.
Freigeschlagen: die Trasse für den neuen Verlauf des Rehbachs bei Haßloch.

„Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch ist“, zitiert die Bürgerinitiative (BI) „Hochwasserschutz ja – Rehbachverlegung nein“ den Dramatiker Bertolt Brecht. Vernünftig wäre es laut BI, den neuen Bachlauf nicht zu bauen, sondern den Kahlschlag aufzuforsten und so das Trinkwasserschutzgebiet Mittelwald und den historischen Rehbach zu retten.

Für die Ausleitung aus dem historischen Bachbett fehlten der Kreisverwaltung Grundstücke, kurz vor der Wiedereinleitung vor der Kläranlage sei die Trainingsbahn des Reitvereins im Weg: „Ist das ein planvolles Vorgehen?“, fragt die BI in einer Stellungnahme zur jüngsten Begehung der Rehbach-Trasse. „Soll so Druck auf den Kreistag gemacht werden, den Kostensteigerungen zuzustimmen, jetzt wo die Schneise geschlagen ist? Und Druck auf die Grundstücksbesitzer ausgeübt werden, die ihr Land nicht für dieses Projekt hergeben wollen?“, lauten weitere Fragen. Die Kosten der Rehbachverlegung von 4,2 Millionen Euro seien „ein sinnloses Verschwenden von Steuergeld“, da kein Hochwasserschutz für Haßloch erreicht werde, so die BI weiter. Es gebe zu wenig Wasser für zwei Bachläufe, vor allem in Trockenphasen. Hinzu komme noch der Verlust von Wald. Kostensteigerungen seien schon bei den Fällungen zu verzeichnen: Angenommen worden seien laut Planfeststellungsunterlagen 800 Baumstümpfe, die ausgegraben werden müssen. Nach offiziellen Angaben seien es aber 4000 bis 5000 Baumstümpfe, dadurch erhöhten sich die Kosten von 24.000 auf mindestens 145.000 Euro. Wenn es teurer werde, zahle der Kreis den vollen Betrag, die Fördersumme sei gedeckelt.

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