Speyer Bistum: Reaktionen auf Auszeit des Bischofs „bewegend“

Nimmt eine Auszeit: Bischof Wiesemann.
Nimmt eine Auszeit: Bischof Wiesemann.

Eine „Welle der Sympathie und des Zuspruchs“ hat laut Bistum die Ankündigung des Speyerer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann ausgelöst, aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit zu nehmen.

Mehrere Hundert Menschen haben laut Bistumssprecher Markus Herr „auf unterschiedlichen Wegen“ positive Rückmeldung auf die Entscheidung des Bischofs gegeben. „Viele haben ihn in seinem Schritt bestärkt und ihm gute Besserung gewünscht“, berichtet Herr. Der Oberhirte habe zuvor überlegt, wie er seine Auszeit verkünden solle, und sich schließlich für eine persönliche Mitteilung bei der digitalen Diözesanversammlung am Samstag entschieden. „Die Reaktionen waren sehr bewegend“, sagt Herr.

Wie berichtet, zieht sich Wiesemann auf ärztlichen Rat für zwei Monate zurück. Er befindet sich an einem Ort außerhalb der Diözese. Generalvikar Andreas Sturm übernimmt für die Zeit die Bistumsleitung. „Die Arbeit an allen Themen geht weiter“, sagt Herr. So habe etwa der Allgemeine Geistliche Rat bereits wie gewohnt getagt. Weihbischof Otto Georgens vertritt Wiesemann bei den bischöflichen Amtshandlungen und leitet zum Beispiel das Pontifikalamt am Aschermittwoch.

Sowohl Sturm als auch Georgens stehen laut Herr mit dem Bischof in Kontakt, um „grundsätzliche Fragen zu beraten“. „Auf diesem Weg ist das Bistum weiterhin mit seinem Bischof verbunden.“ Aus dem alltäglichen Geschäft halte sich Wiesemann jedoch raus, „um wieder zu Kräften zu kommen“.

Details zum Gesundheitszustand des 60-Jährigen, der seit 2007 Bischof von Speyer ist, sind nicht bekannt. Die vergangenen Monate seien sehr kräftezehrend gewesen, hatte er selbst am Samstag gesagt. Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Generalvikar Rudolf Motzenbäcker und ein früheres Kinderheim in der Engelsgasse hatten Entsetzen ausgelöst. Wiesmann selbst hatte die Vorgänge öffentlich gemacht.

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