Speyer Die Joker stechen

RÖMERBERG. Beim 3:1 (0:1)-Erfolg des TuS Mechtersheim über den 1. FC Saarbrücken II (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) wechselte TuS-Trainer Manfred Schmitt die Sieg-Torschützen ein. Der sechste Dreier der Saison war hochverdient.

Manfred Schmitt brauchte mal wieder gute Nerven. Denn das Einfache ist nicht die Sache des TuS Mechtersheim. Nach 30 Minuten hätten die Gastgeber an der Kirschenallee getrost 3:0 führen können. Doch als der Saarbrücker Johan Talamona für Maurice Schwenk quer legte, hieß es aus heiterem Himmel 0:1 (33.). Schmitt musste aber nicht vom Glauben abkommen, bewies vielmehr das richtige Händchen, als er zur Pause Jens Rehhäußer und später (58.) Marvin Sprengling aufs tiefe, unebene Geläuf schickte. Über Georg Ester und Kevin Sigl gelangte das Spielgerät zu Sprengling, der zum 1:1 (62.) einschoss. Es sollte kein hochverdienter Ausgleich sein, sondern das Zeichen zur Attacke. Am ersten Rückrunden-Spieltag war augenfällig geworden, dass man diese Saarbrückener Zweitvertretung, vielleicht die biederste der vergangenen Jahre, mit dem Ziel Klassenerhalt bezwingen muss. Das wusste auch Rehhäußer. Der Stürmer schnürte seinen zweiten Doppelpack der Spielzeit. Das 2:1 (65.) und 3:1 (86.) waren Treffer sechs und sieben für den 29-Jährigen. „Der Sieg war sehr wichtig. Nach dem Pokalerfolg gegen Zweibrücken war es ein Charaktertest. Wir haben hochverdient gewonnen und hätten eigentlich 5:1 oder 6:1 gewinnen müssen“, sagte Jannick Immel. Vor der Partie wollte kein Mechtersheimer „20-Punkte-Marke“ in den Mund nehmen. Das Motto gewissermaßen: „Besser nicht darüber reden, lieber Taten folgen lassen.“ Der TuS besitzt nun 22 Punkte. „Ich habe in der Pause zu meinen Spielern gesagt, sie sollen den Karren aus dem Dreck ziehen. Das haben sie richtig, richtig gut gemacht“, sagte Schmitt. Einer, der dabei viel Basisarbeit verrichtete, die gemeinhin weniger auffällt, ist Immel. Der Altlußheimer im defensiven Mittelfeld verpasste aufgrund eines Mittelfußbruchs die komplette Vorbereitung im Sommer. „In den vergangenen Spielen habe ich ganz gute Leistungen gezeigt. Ich muss schauen, dass ich so weitermache“, sagte Immel nach seinem zwölften Saison-Einsatz. Der Lehramtsstudent für Deutsch, Geschichte und Sport in Karlsruhe befindet sich im zweiten Jahr beim TuS. Mechtersheim sei perfekt für junge Spieler, sagte der Ex-A-Junior des SV Waldhof Mannheim. Immel plant den Sprung noch eins höher. Aber nicht gleich: „Ich kann mir vorstellen, hier zu bleiben. Ich fühle mich super wohl.“ (mbx)

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