Speyer Ein Verdienst der Backstreet Boys

Mag sein, dass der pophistorische Wert der Backstreet Boys umstritten ist. Ein Verdienst gebührt der mittlerweile tüchtig gealterten amerikanischen Boyband allerdings: Sie hat Anne Kirchberg zur RHEINPFALZ gebracht. Einen Arbeitsschwerpunkt der 40-Jährigen bilden Interviews für die lokale Kultur in Speyer.

Es war das Jahr 1997: Anne Kirchberg, geboren in Speyer und aufgewachsen in Römerberg, hatte sich in ihrem Studium der Pädagogik, Betriebswirtschaftslehre und Amerikanistik von Gießen in Richtung Heidelberg orientiert. Dort, an der Pädagogischen Hochschule, erstellte sie eine wissenschaftliche Studie über das Phänomen der Boybands. Das klang interessant, also berichtete die RHEINPFALZ auf der Jugendseite „XxPress“ über die Studentin und ihre Arbeit. Aufgeweckt und vor allem kompetent, wie sie nun mal war, blieb die junge Frau danach dem Journalismus parallel zu ihrem Studium, das sie schließlich 2006 mit dem Magister abschloss, erhalten: in der RHEINPFALZ auf den Seiten „Rock & Pop“, „XxPress“, im Sport und auf verschiedenen Ratgeberseiten. Zwei Jahre lang lebte und arbeitete die überzeugte Freiberuflerin in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Sie berichtete lange Zeit über Wintersport, vor allem Skispringen. Zusammen mit einem Kollegen gestaltete sie das eigene Magazin „Skispringer“. Mittlerweile schreibt Anne Kirchberg unter anderem regelmäßig für zirka 20 deutsche Tageszeitungen. An der Berichterstattung für die RHEINPFALZ machen ihr nach eigenen Worten vor allem die abwechslungsreichen Themen und das Schreiben selbst Spaß. „Egal, ob Interviews, Recherchen oder die eigentliche Schreibarbeit – alles ist immer aufs Neue interessant und macht Freude“, sagt die 40-Jährige. Die Arbeit für die Seite „Kultur regional“ in Speyer, für die sie vorwiegend Vorab-Interviews führt, reizt sie besonders wegen der immer wieder überraschenden Gespräche mit den Künstlern. „Mein Anliegen ist es, dass die Leser sich vorstellen können, was bei einem Auftritt ungefähr passiert und sie schon daheim ein Gefühl dafür bekommen, ob der Termin etwas für sie sein könnte“, präzisiert sie. Kirchbergs Ansicht nach ermöglichen von Veranstaltern zu Werbezwecken veröffentlichte, redaktionell unbearbeitete Pressemitteilungen solche Einblicke kaum. Viel spannender sei es, etwas über die Personen selbst zu erfahren, die auf der Bühne stehen. „Ich hoffe immer, dass die Menschen im Publikum durch meine Vorberichte ein wenig das Gefühl haben, den Künstler kennengelernt zu haben“, erläutert sie. Sie selbst werde jedenfalls immer wieder überrascht. Dabei sind ihr vor allem die eher „unbekannten“ Künstler sehr ans Herz gewachsen. „Jeder von ihnen hat eine Geschichte zu erzählen, die nicht Null-acht-fünfzehn und hoffentlich auch für die Leser unterhaltsam ist“, so Anne Kirchberg weiter. Um selbst kulturelle Angebote in Speyer zu besuchen und darüber zu berichten, wohnt die 40-Jährige mittlerweile zu weit weg in Rheinhessen. Und auch sonst hat der Journalismus gerade Pause. Seit vergangenem Februar Mutter eines quirligen Sohnes, hört Anne Kirchberg derzeit mehr Kinderlieder, als Artikel zu schreiben. Aber das soll sich Anfang nächsten Jahres wieder ändern. Bleibt noch die Frage nach den Backstreet Boys: Die haben gerade für kommenden März 18 Konzerte in Las Vegas angekündigt.  Die Serie Ob Kammerkonzert, Ausstellung oder Theaterpremiere: Ohne die engagierten Mitarbeiter der Lokalredaktion Speyer wäre die Seite „Kultur regional“ nicht möglich. Diese Serie stellt einige der RHEINPFALZ-Journalisten vor, die regelmäßig über lokale Kulturereignisse schreiben.

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