Speyer Geld aus Mainz: Bürger gefragt

Harthausen beantragt beim Land die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde zur Dorferneuerung. Fraktionssprecher Andreas Heck (CDU) hat mit dem Beschluss des Ortsgemeinderates „die Hoffnung auf höhere Zuschüsse“ verbunden. Vor allem bei Bauvorhaben im Ortskern. Zudem sagte er: „Wir vergeben uns damit nichts.“ SPD-Sprecher Helmut Biermann sah die Sache pragmatisch: „Wenn uns das Land schon mal etwas geben will, nehmen wir es.“

Zuvor muss die Gemeinde in die Erarbeitung von Ideen und ein umfassendes Leitbild rund 25.000 Euro investieren. Ortsbürgermeister Harald Löffler (CDU) sagte am Donnerstagabend: „Das Land fordert eine Dorfmoderation zur intensiven Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit, um eine aktive Bürgerbeteiligung – die auch über das neu angeschaffte Online-Bürgerbeteiligungsprogramm „Inka“ erfolgen soll – zu erreichen und den Dorferneuerungsgedanken nachhaltig im Ort zu verankern, zudem die Gewährleistung einer Bauberatung für private Hauseigentümer im Ortskern.“ Erfolgt die Anerkennung, fördert das Land Moderation, Betreuung privater Bauvorhaben, Beratung der Gemeinde bei städtebaulichen Projekten mit 90 Prozent, maximal 23.000 Euro. Zur Bebauung des Gebiets „Südlich des Wooggrabens“ – von der Einfahrt am Kreisel rechts, hinter der Speyerer Straße zwischen Einmündung Johannesstraße und Friedhofspfad – vergab der Rat bei zwei Enthaltungen den Planungsauftrag für 6500 Euro. Um neue Bauplätze ausweisen zu können, hielt CDU-Mann Heck das Areal für das Geeignetste. SPD-Mann Biermann hatte „nichts dagegen“. Die Bürger erwarteten von der Gemeinde, dass etwas geschehe. Ortsbürgermeister Löffler zählte noch 20 freie Bauplätze. Alle seien in privater Hand. Dem Wunsch von Rainer Schaust (CDU), andere Flächen in die Prüfung miteinzubeziehen, gab Löffler keine allzu große Chance: „Das Planungsbüro sagt, die würden uns eh nicht genehmigt.“ Drei der betroffenen Grundstücksbesitzer, die bei der Sitzung waren, sahen für eine Überplanung des Wooggrabens keinen Bedarf. Stephan Michael: „Warum fragt man nicht die Leute, die es betrifft? Dann könnte sich die Gemeinde die Ausgabe sparen.“ Susanne Blank: „Kaum jemand will bauen, die meisten – 15 von 20 – wollen, dass es bleibt, wie es ist.“ Zur Erläuterung: Die langgestreckten, ehemals landwirtschaftlich genutzten Grundstücke mit Wohnhaus, Schuppen, Scheuer, Garten und angrenzendem Acker könnten lediglich in dritter, vierter Reihe bebaut werden. Der mögliche Nutzen aus der Sicht von Adolf Ballreich: „Auf dem kleinen Fetzen wäre höchstens Platz für fünf Hasenkästen. Da wird nur Geld versenkt.“ (län)

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