Speyer Neues Joblokal im Westen

Im Joblokal des Vereins zur Förderung beruflicher Bildung (VFBB) in der Armbruststraße haben Martina Glock und Jürgen Hohmeier den Schlüssel zur Arbeit und zur Liebe gefunden. Gestern hat das Paar gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Kirchen, Jobcenter, Stadt, Vereinen und Institutionen die offizielle Eröffnung des neuen VFBB-Joblokals in der Lessingstraße gefeiert.

„Das Dienstleistungszentrum Speyer-West kann an den Start gehen“: Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) erinnerte an erste Informationen über das Großprojekt von VFBB und Gabis in den Räumen, in dem damals noch Blumen verkauft worden seien. „Es hat sich seitdem viel verändert“, sagte sie. „Die Wände sind höher.“ Verbunden mit der offiziellen Eröffnung sei das vom Europäischen Sozialfonds geförderte „Biwaq“-Projekt, sagte VFBB-Geschäftsführerin Doris Eberle. Geboten werde Qualifizierung und Vermittlung für Arbeitssuchende ab 27 Jahren hin (wir berichteten). Zu dieser Klientel habe auch sie 2012 gehört, berichtete Glock von ihrer Erkrankung, gefolgt von Kündigung und Arbeitslosigkeit. „Im Speyerer City-Service habe ich wieder eine Chance bekommen“, betonte die 46-jährige Speyererin. Mit folgender VFBB-Unterstützung sei es ihr 2013 gelungen, einen Arbeitsvertrag als Seniorenbetreuerin in einer Einrichtung nahe Heidelberg zu erhalten, der seit einem Jahr unbefristet sei. Auch er habe keine Chance mehr gesehen, in seinen Beruf als Drucker zurückzukehren, berichtete Hohmeier davon, wie er vor vier Jahren verzweifelt gewesen sei. Inzwischen arbeite er in der Ver- und Entsorgung im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus. „Ohne die Begleitung im Joblokal hätte ich mich sicher aufgegeben“, zeigte sich der 50-Jährige Speyerer überzeugt. Bei ihr liefen die Fäden zusammen, erklärte Susanne Meisel gegenüber der RHEINPFALZ ihre Tätigkeit im Lokal. Als erste Ansprechpartnerin ordne sie die Langzeitarbeitslosen vor ihrem Schreibtisch den Projekten Biwaq, „Justiq“ („Jugend stärken im Quartier“) oder „Rückenwind“ zu. Sie vereinbare Termine mit den passenden Beratern und weise auf Voraussetzungen wie Hauptschulabschluss hin. Im Büro nebenan unterstützt Larissa Schwarz Arbeitsuchende beim Ausfüllen von Anträgen. „Die Vermittlung erfolgt im Joblokal, alles andere in den VFBB-Räumen, bei der Firma Gabis gegenüber oder in unmittelbarer Nachbarschaft in der Heinrich-Heine-Straße, sagte Eberle. „Wir qualifizieren in Hauswirtschaft, Verwaltung und in Kooperation mit der Stadt im Bereich Garten- und Landschaftsbau“, berichtete sie. Für weitere Wege in den Arbeitsmarkt stehe ein umfangreiches Unternehmensnetzwerk zur Verfügung. Er hoffe, das Projekt könne über die gesicherten drei Förder-Jahre hinaus weitergeführt werden, sagte Gabis-Geschäftsführer Thomas Cantzler. (kya)

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