Speyer Spielfreude und Brillanz

Da hat zusammen gespielt, was zusammen gehört: Diesen Eindruck haben Friedemann und Alexia Eichhorn mit dem Pianisten Stephan Rahn am Sonntagabend im voll besetzten Historischen Ratssaal Speyer vermittelt. Das erste gemeinsame Konzert der Musiker war geprägt von Spielfreude und technischer Brillanz.

Das Programm war bestimmt von Stücken, die hauptsächlich der Spätromantik verpflichtet waren, aber auch moderne Anklänge nicht scheuten. Eichhorn und Rahn harmonierten prächtig, ebenso wie mit Alexia Eichhorn. Zum Auftakt war Komponist Dmitri Schostakowitsch einmal nicht als grotesker Satiriker oder abgründiger Melancholiker zu erleben, sondern mit süffiger Salonmusik. In „Prelude, Walzer und Polka für 2 Violinen und Klavier“ versammelt er drei eingängige Filmmusik-Melodien. Mit schönem Schmelz und voller Verve trugen die beiden Geiger sie vor, Rahn assistierte mit markantem Zugriff. Von den zahlreichen Kompositionen des Norwegers Johan Halvorsen in allen Genres ist heute nur noch eine bekannt: die Variationen über eine Passacaglia von Händel für Violine und Viola. In dem hochvirtuosen Stück wechseln sich sich die Instrumente mit technischen Kabinettstückchen ab. Friedemann und Alexia Eichhorn legten dabei perfekte spielerische Brillanz und bestens aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel an den Tag. Als ausgesprochen lohnende Entdeckung erwies sich die Suite g-moll von Moritz Moszkowski. Der gebürtige Pole (1854 – 1925) hatte als Pianist viele Klavierwerke, Etüden und Salonstücke geschrieben, aber auch Kammermusik wie seine Suite für 2 Violinen und Klavier. Schön und voller Leidenschaft musizierte das Geiger-Ehepaar, wiederum spielten sie mit höchster Präzision zusammen. Ebenso großartig fand sich Rahn ins Zusammenspiel ein. Einen geschliffenen und eleganten Soloauftritt hatte der Speyerer Pianist mit zwei Préludes aus opus 23 von Sergej Rachmaninov. Rahn spielte mit der nötigen Virtuosität und wurde auch dem typischen üppig-lyrischen Fin-de-Siècle-Ton im Mittelteil des g-moll Prélude voll gerecht. Eine intensive, rhythmisch pointierte Wiedergabe legten Friedemann und Alexia Eichhorn bei Sergej Prokofiews Sonate C-Dur vor. Nochmals mit viel Schwung und Klangsinnlichkeit agierten die drei Musiker bei dem spanischen Tanz „Navarra“ von Pablo de Sarasate und der zweiten Zugabe, einem Tango von Carlos Gardel. Zuvor hatten die Eichhorns bei Nicolo Paganinis „Carneval in Venedig“ genüsslich allerhand geigerische Zauberkunststückchen serviert.

x