Speyer Verbooms Hundeschnauze

MÜNCHEN. Die Damen des TSV Towers Speyer-Schifferstadt haben die Saison mit einem dramatischen 90:89 (78:78, 34:43)-Sieg nach Verlängerung bei Travel & Dream Jahn München beendet.

„Es war ein absoluter Krimi“, berichtete Speyer-Schifferstadts Trainer Harald Roth. Zunächst kamen die Gäste überhaupt nicht in die Begegnung. 13:0 stand es nach drei Minuten für München. Coach Roth nahm eine Auszeit und brachte seine Damen langsam in die Partie hinein. Die Towers verkürzten noch im ersten Viertel, um dann wieder weiter in Rückstand zu geraten und erneut aufzuholen. Beide Mannschaften stellten ständig ihre Systeme im Angriff wie in der Verteidigung um. Roth: „Es war ein sehr intensives Spiel. Taktisch haben ich viel agiert. Das war fast wie Schach und hat mit sehr viel Spaß gemacht, weil ich so viel eingreifen konnte.“ Die Halbzeitpause nutzte der Übungsleiter, um weiter Änderungen in der Deckung vorzunehmen. Dies zahlte sich aus. Denn die Towers beherrschten den dritten Abschnitt und glichen nach 30 Minuten zum 60:60 aus. Dramatisch entwickelte sich die Partie zum Ende der regulären Spielzeit. Die Towers lagen eineinhalb Minuten vor Schluss fünf Punkte zurück. Zwei Sekunden vor der Sirene traf Martina Kraus zum Ausgleich. In der Verlängerung geriet Speyer-Schifferstadt schnell wieder mit neun Zählern ins Hintertreffen. Dann stand die Verteidigung der Towers gut. Die Münchnerinnen zeigten Nerven im Abschluss. Zwei Zähler galt es aufzuholen, als Kathryn Verboom in allerletzter Sekunde zum Korb zog. Mit der Sirene fiel der Ball durch den Ring. Zudem entschieden die Schiedsrichter auf Foul – Freiwurf. Die Zuschauer in der kleinen Halle standen völlig Kopf und versuchten, die Kanadierin in der Konzentration zu stören. „Sie hat ihn verwandelt, kalt wie eine Hundeschnauze. Danach sind alle aufs Feld gerannt und haben gefeiert“, teilte Roth mit. „Wir waren taktisch sehr flexibel und haben alles gut umgesetzt. So haben wir die Saison positiv beendet“, teilte der Trainer mit. Während die Towers ihre Körbe auf die gesamte Mannschaft verteilten, ragten bei den Gastgeberinnen Magdalena von Geyr (30) und Jezabel Ohanian (26) heraus. In der Abschlusstabelle belegen die Towers Platz sechs. (clu)

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