Speyer Zufriedener Goldesel

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Auch wenn das Jahresergebnis 2013 gegenüber 2012 gesunken ist – die Stadtwerke bleiben ein Goldesel für die Stadt Speyer. 4,9 Millionen Euro Gewinn bei 87,1 Millionen Bilanzsumme hat der Kommunalbetrieb gestern verkündet. Davon fließen zwei Millionen an die Stadt, die außerdem 2,5 Millionen Euro an Konzessionsabgaben erhält.

5,8 Millionen Euro hatte das Plus im Jahr zuvor noch betragen, als ebenfalls zwei Millionen an die Stadt abgegeben worden waren. In die Sitzung des Aufsichtsrats am Donnerstag war Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Bühring mit dem Vorschlag gegangen, diesmal 1,5 Millionen Euro an die Stadt als alleinige Gesellschafterin zu überweisen. Beschlossen wurde allerdings, dass es 500.000 Euro mehr werden sollen. Die Entscheidung sei auf Vorschlag des Aufsichtsratschefs, Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU), getroffen worden, so die Werke. Die Stadt brauche die Summe, um ihren Anteil am kommunalen Entschuldungsfonds des Landes zu finanzieren, so die Begründung. Schon 2012 waren dafür Stadtwerke-Überschüsse eingesetzt worden (wir berichteten). Die Stadtwerke ordnen das Geschäftsjahr 2013 als erfolgreich ein. Eger sieht das Ergebnis auf „hohem Niveau“. Es verblieben noch 2,9 Millionen Euro für die Gewinnrücklage des Unternehmens. Die seien erforderlich, „um auch künftig in regenerative Energien sowie in den Ausbau und in die Modernisierung unserer Netze und Anlagen investieren zu können“, so Bühring. Bis 2030 wollen die Werke den gesamten Strombedarf, bis 2040 auch die in Speyer verbrauchte Wärme regenerativ erzeugen. Für den Strom investieren sie unter anderem in Windkraftanlagen. Dafür wurde nun laut Mitteilung weiteres Geld „zurückgelegt“: Die Beteiligung der Werke an der WFS Windkraft für Speyer GmbH sei um zwei Millionen Euro erhöht worden, „um ausreichend Eigenkapital zur Finanzierung von zwei neuen Windrädern zur Verfügung stellen zu können“. Wie berichtet, bemüht sich das Unternehmen unter anderem um Baurecht bei Hatzenbühl. Ob nach der Strompreiserhöhung zum Jahresbeginn 2014 erneute Tarifanpassungen nötig sind, habe der Aufsichtsrat noch nicht entschieden, teilte Firmensprecherin Sonja Daum mit. Dazu seien bis Jahresende weitere Treffen vorgesehen, ebenso zur Investitionsliste für 2015. Spruchreif sei bereits, dass der Treuebonus, von dem Sonderkunden im Bereich Erdgas und Fernwärme für ein Einfamilienhaus rund 50 Euro Ersparnis pro Jahr erwarten dürften, bis 30. September 2015 verlängert werde. Die Stadtwerke betonen, dass sie ihre Mehrausgaben infolge der Einführung des landesweiten Wassercents nicht an ihre Kunden weitergegeben hätten. Das Jahresergebnis sei deshalb um 254.000 Euro gemindert worden. 1,6 Millionen mussten laut Mitteilung für den Betrieb des „Bademaxx“ zugeschossen werden. Dies sei wegen guter Besucherzahlen weniger als in den Vorjahren. Im Bereich der Verkehrsbetriebe, ebenfalls eine Stadtwerke-Tochter, gab es laut Daum 117.000 Euro Gewinn. Die Stadtwerke hätten 2013 rund 6,1 Millionen Euro investiert, davon 2,3 Millionen in den Ausbau der Leitungsnetze. Der Personalstand habe sich von 210 auf 219 erhöht. Aktuell 28 Auszubildende – neun Neue in acht verschiedenen Berufen haben gerade zum 1. September den Dienst aufgenommen – wertet das Unternehmen als „hohe Quote“, mit der einem möglichen Fachkräftemangel gegengesteuert werden solle. (pse)

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