Speyer Zur Sache: Reichstage zu Speyer und die Reformation

Im kommenden Jahr werden 500 Jahre vergangen sein, seit Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Die Verbreitung der Reformation ist eng mit den in Speyer abgehaltenen Reichstagen verbunden. Vor allem der Reichstag im Jahr 1526 stellte die Stadt in den Mittelpunkt deutscher Geschichte: Die Fürsten erreichten hier, dass ihnen die Entscheidung in der Glaubensfrage überlassen wurde – die Evangelischen waren geduldet. Als der Reichstag vom 15. März bis 22. April 1529 erneut in Speyer tagte, wurde das Wormser Edikt, das die Verbreitung von Luthers Schriften verbot und die Reichsacht über den Reformator verhängte, aber wieder eingesetzt. Daraufhin traten evangelische Fürsten und Reichsstädte öffentlich für ihre Überzeugung ein und protestierten gegen die Verhängung der Reichsacht über Luther. Aufgrund dieses Protestes nannte man Anhänger der neuen Glaubensbewegung Protestanten. Zu sechs protestierenden Fürsten kamen die Städte Heilbronn, Isny, Kempten, Konstanz, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Nürnberg, Reutlingen, Sankt Gallen, Straßburg, Ulm, Weißenburg und Windsheim. (ast)

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