Montagsumfrage Brauchen wir einen Hundeführerschein?

Manche Hundehalter sind mit ihrem Tier überfordert.
Manche Hundehalter sind mit ihrem Tier überfordert.

Manche Leute holen sich einen Hund, sind aber mit dem Tier überfordert. Derzeit wird über den sogenannten Hundeführerschein diskutiert. Was halten die Zweibrücker davon?

„Der Hund sollte auch entsprechend erzogen sein“, findet Pascal Brandt. Deshalb findet er den Hundeführerschein „sehr sinnvoll. Ein Hund könne je nach Rasse gut 20 Jahre alt werden – „dann sollte man sich drum kümmern, dass das Tier über diese Dauer auch bei einem bleiben kann“. Der Zweibrücker hat mit seiner Frau selbst drei Hunde – Malinois, eine Schäferhund-Variante. Die Hunde sind seit ihrer Geburt Mitglied in der Familie. Vom ersten Hund ist er auch schon mal gebissen worden – das habe ihm aber nichts ausgemacht. Brandt ist Leiter einer Rettungshundestaffel beim DRK. Seine Frau hat eine Hundeschule in Kirrberg. Sein Tipp für Hundehalter: „Der Hund sollte von Geburt an bis zum zweiten Lebensjahr viele Umwelteinflüsse kennenlernen – viel mit in die Stadt nehmen.“ Er rät davon ab, die Hunde zu sehr zu vermenschlichen. „Nicht so sehr auf den Hund einreden, die verstehen ja nur den Klang der Stimme.“

Pascal Brandt
Pascal Brandt

Horst Schneider fände es „super“, wenn ein Hundeführerschein kommen würde. Er und seine Frau gehen einmal pro Woche mit einem Hund Gassi. Dann beobachtet der Zweibrücker viele Hundehalter, „die nicht so umgehen mit dem Hund, wie sie sollen. Die ziehen den da rum – damit kann er nix anfangen, weil er nicht weiß, um was es geht. Wenn man nicht in einer Hundeschule war, versteht man auch nicht die Hundesprache.“ Genau da müsste seiner Meinung nach ein Hundeführerschein gemacht werden. Sein Rat: Bevor man sich einen Hund holt, erst mal im Tierheim probeweise Gassi gehen. Weil wegen ihrer Berufe zu wenig Zeit für einen Hund da wäre, hat das Ehepaar keinen tierischen Mitbewohner. Er findet: Jeder der sich einen Hund zulegt, „sollte vorher seine Bedürfnisse kennen. Das variiert ja nach Rasse. Ein Hund gibt einem oft mehr als ein Mensch. Ein Tier ist Familienmitglied.“

Horst Schneider
Horst Schneider

Christine Schneider sieht immer wieder Leute, „die nicht richtig mit dem Hund umgehen“. Deshalb ist sie für einen Hundeführerschein. „Ich mag Hunde sehr und finde es schade, dass sie gezerrt werden müssen, statt dass man eine Hundeschule besucht.“ Durch den Hundeführerschein hätte jeder Grundkenntnisse, wie man mit ihm umgehen muss. „Es ist ja auch nicht schön, wenn einen Hunde anspringen.“ Die Zweibrückerin hatte mal einen Golden Retriever bis zu dessen Tod. Einen Hund würde sie sich immer aus dem Tierheim holen. „Hunde geben einem ganz viel“, findet sie. Sie hat durchweg schöne Erfahrungen mit Hunden gemacht. Sie findet es wichtig, vorher zu gucken: „Welche Rasse passt zu mir? Wie viel kann ich mit dem Hund rausgehen?“

Christine Schneider
Christine Schneider

Weil es „so viele Menschen gibt, die mit Tieren falsch umgehen“, findet Björn Flesner einen Hundeführerschein eine super Sache – aber, er sollte auf die Rasse zugeschnitten sein. Alternativ hält der Zweibrücker auch eine Hundeschulen-Pflicht für ein Muss. „Das muss dann aber fachlich geprüft sein.“ Er selbst hatte mal einen rumänischen Straßenhund, „ich hab den erzogen: Wenn er etwas macht, was er nicht soll – erst laut werden, ihn auf seinen Platz schicken und ihn eine gewisse Zeitlang nicht angucken. Das funktioniert aber nicht bei jedem Hund.“ Wenn er sich einen Hund holen würde, würde er einen aus dem Tierheim oder vom Verein Rumänische Straßenhunde holen. Seine Tipps für frischgebackene Hundehalter: „Der Hund sucht einen aus. Man merkt dann, ob es passt.“ Und: „Hundeschule besuchen. “

Björn Flesner
Björn Flesner

Weil Christin Dörr viele Hunde kennt, die nicht gut erzogen seien, befürwortet die Zweibrückerin einen Hundeführerschein. „Das wäre besser für die Allgemeinheit. Dass man bestimmte Standards kennt und weiß, wie sich Hunde verhalten.“ Besonders bei Kampfhunden hält sie ihn für wichtig. Einen Hund holen möchte sie sich nicht. „Es ist sehr viel Verantwortung. Auch deshalb ist so ein Führerschein wichtig.“ Man sollte sich „nicht nur einen Hund holen, weil man ihn will. Sondern, weil man auch die Zeit und Geduld hat.“ Auch Zuwendung findet sie wichtig. „Dass man durchgecheckt wird: Ist die Tierliebe vorhanden?“

Christin Dörr
Christin Dörr

Joachim Bachmann aus Essenheim bei Mainz ist zu Besuch in der Stadt. „Jeder der einen Hund hat, sollte sowieso einen Lehrgang machen, um mit dem Hund richtig umgehen zu können.“ In seiner Nachbarschaft hat er „einen kleinen Kläffer. Das ist ein bisschen störend.“

Joachim Bachmann
Joachim Bachmann
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