Zweibrücken Edeka Ernst: Ein neuer Markt für eine neue Generation

Die Edeka-Kaufleute Ernst: Juniorchef Christian passt schon mal die Bodenplatte „Toscana“ an, die den im Juli entstehenden neuen
Die Edeka-Kaufleute Ernst: Juniorchef Christian passt schon mal die Bodenplatte »Toscana« an, die den im Juli entstehenden neuen Markt im Hilgard-Center heller erscheinen lassen wird. Links Mutter Sabine, rechts Vater Dieter Ernst.

15 Jahre nach der Markteröffnung soll noch einmal alles neu werden bei Edeka-Ernst im Hilgard-Center. Fünf Wochen im Juli/August wird der Supermarkt komplett geschlossen sein. Die Wiedereröffnung soll zum Feiertag im doppelten Sinne werden.

Muster hat Dieter Ernst zur Hand. Etwa der hellen Steinplatten „Toscana“, die zum neuen Boden des knapp 3000 Quadratmeter großen Supermarktes werden sollen. „Es wird der Vorzeigemarkt der Edeka Südwest“, sagt der 61 Jahre alte Kaufmann. Ernst betreibt seit 2005 als selbstständiger Unternehmer zusammen mit seiner Frau Sabine und 129 Mitarbeitern in Zweibrücken Märkte von Deutschlands größter Einkaufsgenossenschaft im Lebensmittelhandel. Vorfreude ist ihm anzumerken. Abgesehen von neuer Haustechnik, etwa einer Wärmerückgewinnung, die auch die Klimaanlage bedient, und den Energieverbrauch enorm senken wird, wird sich das Aussehen deutlich verändern. „Zweibrücken hat eine lange Tradition der Metallindustrie, auch unser Standort auf dem ehemaligen Pörringer & Schindler-Gelände. Zitate dieser Geschichte wird man im neuen Markt sehen“, sagt Dieter Ernst.

Es bleibe beim Vollsortimenter, allerdings werde der Anteil Lebensmittel gegenüber anderer Ware – Non-food – mehr Platz einnehmen. Etwa Molkerei-Produkte und Vegetarisches sollen im neuen Markt noch mehr zur Geltung kommen; es werde eine hauseigene Räucherei geben und andere das Einkaufserlebnis stärkende Dinge. Neben der neuen Einrichtung vom Boden über die Regale bis zur Decke wohl die größte Veränderung aus Kundensicht: Ein neues Café wird zum Parkplatz hinausreichen. Das Bistro hinter der Kassenzone wird durch einen Terrassen-Verkauf erweitert.

Investitionssumme: 2,4 Millionen Euro

Um den „Vorzeigemarkt“ der Edeka Südwest – immerhin dann eine Referenz vom Bodensee bis in die Eifel – entstehen zu lassen, geht Dieter Ernst in die Vollen. 2,4 Millionen Euro werde ihn der Umbau kosten, sagt er. Der Eigentümer des Hilgard-Centers, die Immobiliengesellschaft des DM-Drogeriemarkt-Miteigentümers Günther Lehmann, wird auch (etwas) investieren.

Mehrere Voraussetzungen der großen Investitionsentscheidung waren in den vergangenen Jahren zu schaffen. Zum einen der Mietvertrag: Er wurde Anfang des Jahres bis ins Jahr 2038 verlängert. Parallel für den Markt in der Niederauerbacher Gewerbestraße, wo 2023 ein kleinerer Umbau ansteht, bis 2028. Planungssicherheit für das Familienunternehmen über den absehbaren, aber noch nicht mit einem Datum versehenen Renteneintritt des Firmengründers hinaus. Sohn Christian wird die Nachfolge antreten. Seine Zusage war sogar die erste, unerlässliche Voraussetzung. Der 28 Jahre alte Einzelhandelskaufmann erwirbt gerade bei der Edeka und der Industrie- und Handelskammer Zusatzqualifikationen, um das Familienunternehmen so erfolgreich weiterführen zu können wie seine Eltern Dieter und Sabine. Letztere waren zweimal Sieger in Hauptkategorien des bundesweiten Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstands“, zuletzt 2021. In alle Entscheidungen des Umbaus im Hilgard-Center sei der Sohn einbezogen, sagt Dieter Ernst. „Wir beide werden im Juli von morgens bis abends auch da sein, wenn gebaut wird“, lässt Dieter Ernst gar nicht erst die Frage nach einer Planung für die Sommerferien aufkommen.

40.000 Artikel: Ausverkauf im Juni

Für die 129 Mitarbeiter schon. Langfristig geplant, werden die meisten in der Umbauphase ihren Jahresurlaub nehmen. Einige werde auch die Kollegen im Niederauerbacher Markt verstärken. Dort erwarte man Mehrbetrieb, denn: Der Hauptmarkt wird im Juli/Anfang August fünf Wochen komplett geschlossen. „Davor machen wir Ausverkauf, mit gestaffeltem Rabatt“, sagt Dieter Ernst. Je näher die Handwerker anrücken, desto billiger soll es werden. Am liebsten will er keinen der 40.000 verschiedenen Artikel des alten Marktes einlagern, alles soll raus. Im Juni soll’s mit dem Räumungsverkauf wegen Umbaus losgehen.

Für die Neueröffnung hat sich der in Neunkirchen-Furpach wohnende, auch in seiner Vor-Edeka-Zeit als Manager bei Wasgau immer im Saarland heimisch gebliebene Dieter Ernst einen naheliegenden Termin ausgedacht: Montag, 15. August, Maria Himmelfahrt – Saarländer-Tag. Am Feiertag im Nachbar-Bundesland kommen noch mehr als üblich Einkaufende nach Zweibrücken. Sie sollen was zu sehen bekommen.

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