Zweibrücken Erinnerungsfotos mit der Ergebnistafel

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ZWEIBRÜCKEN. Nach dem Schlusspfiff wurden erst mal Erinnerungsfotos geschossen: Die Handballerinnen der SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam saßen lachend vor dem Zeitnehmertisch, hielten die kleine, umklappbare Ergebnistafel, auf der das Endergebnis abzulesen war, freudestrahlend in Händen und jubelten. Mit 29:21 (13:12) hatten sie am Sonntag das Oberliga-Topspiel beim SV 64 Zweibrücken gewonnen .

„Seit ich hier Trainer bin, kann ich zum ersten Mal einen Sieg in Zweibrücken feiern“, freute sich Gästetrainer Jens Zwißler. SV-Trainer Rüdiger Lydorf saß währenddessen enttäuscht auf der Trainerbank. Die Leistung seiner Mannschaft „war in mehreren Phasen des Spiels sicher nicht das, was wir uns vorgenommen, was wir besprochen hatten“, sagte er. Die Anzeigetafel in der Ignaz-Roth-Halle funktionierte nicht. Spielstände mitschreiben, schien nicht so wichtig, weil zu sehen war, dass die Gäste zunächst nahezu jeden ihrer Wurfversuche erfolgreich im Zweibrücker Tor unterbrachten. Im Gegensatz zum SV, dessen Chancenverwertung von Beginn an schwach war. Es fehlte an Durchschlagkraft im Rückraum. Deshalb wurden immer wieder, ob gedeckt oder nicht, die Kreisläuferinnen angespielt. Meist keine gute Idee: Das SG-Deckungszentrum war gut organisiert und darauf eingestellt. 4:8 lag der SV nach zehn Minuten zurück. Lydorf nahm eine Auszeit, und das schien zu fruchten. Zumal er mit Levke Worm eine Spielerin brachte, die das Manko der fehlenden Durchschlagskraft aus dem Rückraum zunächst behob. Worm traf, die Abwehr stand besser, und auch bei den Gästen schlichen sich zunehmend technische Fehler ein. Das konnten die Zweibrückerinnen nutzen, um mit 9:8 in Führung zu gehen. „Da habe ich mich kurz an die vergangene Saison erinnert gefühlt, als wir hier nach gutem Beginn untergegangen sind“, bekannte Zwißler. Im weiteren Spielverlauf zeigte sich dann aber klar, dass Zweibrücken aktuell in einer Umbruchphase steckt, Zwißler hingegen einen kleinen, aber eingespielten Kader hat. „Dazu unser Plus im Tor“, lobte er seine Torfrau Antje Haag. Bis zum Halbzeitpfiff verlief die Partie nach Zweibrückens erster Führung ausgeglichen. Das SV-Angriffsspiel begann wieder zu lahmen, als die SG Worm eng deckte. Zählbares Kapital schlugen die auch nicht fehlerfreien Gäste aus der Zweibrücker Schwäche in der Schlussviertelstunde. Unter anderem wurden vier von fünf Strafwürfen vergeben, endeten unzählige Gegenstoßversuche mit einem Fehlpass. Vom 15:16 (40.) zogen die Gäste auf 19:27 (55.) weg. Als Zweibrücken den SG-Angreiferinnen immer mehr Platz ließ, dirigierte Christin Zekl das SG-Team zum Sieg. Überhaupt nicht zu halten war auf der rechten Seite Laura Winter. Zehnmal überwand sie die Abwehr des SV 64. „Für uns kam dieses Spiel sicher zu früh, wir brauchen einfach noch Zeit“, bestätigte Lydorf. Dass ihn aber so mancher Fehler im Zweibrücker Spiel auch zum jetzigen Zeitpunkt enorm wurmte, daraus machte er keinen Hehl. Der Sieg der SG sei verdient, wenn auch zu hoch ausgefallen. Die Höhe sei der fehlenden Cleverness seines Teams geschuldet. (add) So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Specht, Zöllner (43. - 55.) - Sarah Witzgall, Wild (6/1), Zellmer - Handermann (1), Weick (3) - Laura Witzgall (1) - Schöneich (1), Worm (6), Krein (2), Schlicker (1) SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam: Haag - Hauck (1), Zekl (3/2), Völker (3) - Urschel (4), Winter (10) - Prinz - Sefrin (8/5), Reichling, Weber Spielfilm: 4:8 (10.), 9:8 (20.), 12:13 (30.), 15:16 (40.), 19:27 (55.), 21:29 (60.) - Zeitstrafen: 3:2 - Siebenmeter: 5/1: 8/7 - Beste Spielerinnen: Worm - Winter, Zekl, Haag - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Hoffmann/Hummel (HV Rheinhessen). (add)

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