Zweibrücken Gaukler, Spielleute und Seifensieder

Mittelaltermärkte gehören mittlerweile zu Zweibrücken wie die Pferderennen zur Rennwiese. Von dort zieht der am Wochenende nach Ostern stattfindende Markt auf seinen neuen Festplatz zwischen Reit- und Festhalle um. Der Zweibrücker Mario Vojvoda, der den Markt am Wochenende vom 26. auf den 27. April erstmals veranstaltet, setzt dabei auf große Unterhaltung für die ganze Familie.

„Vor Kurzem hat mir sogar ein Henker zugesagt, der in seiner Folterkammer für ordentlich Spektakel sorgen will“, macht Vojvoda auf den neuen Zweibrücker Mittelaltermarkt zum Ende der Osterferien neugierig. Zwar seien die Märkte auf der Rennwiese ebenfalls gut angenommen worden. Doch es war vielen Besuchern nicht klar, dass auch die Zelte und Stände rund um den Verkehrsübungsplatz zum Markt gehörten. „Sogar meine Frau hat dort einen Stand, den sie besuchen wollte, nicht auf Anhieb gefunden“, schildert Vojvoda verbesserungswürdige Erfahrungen aus den Vorjahren.

Auf dem Platz zwischen Festhalle und Reithalle des Landgestüts setzt Vojvoda nicht nur auf ein einheitlicheres Bild. Der Platz ist auch barrierefrei, wohingegen das fahrende Mittelaltervolk notgedrungen Rücksicht auf die an der Rennwiese fest installierten Hindernisse für Pferderennen Rücksicht nehmen musste.

Tribünen wird es auf dem neuen Marktgelände trotzdem geben, um eine bessere Übersicht zu bieten. Denn während des Wochenendes gibt es reichlich Spektakel. Islandponys sorgen für Freude. Am Samstagabend erwartet die Besucher eine Feuerschau. Über beide Tage hinweg gibt es mehrfach Vorführungen, auch tagsüber im Lagerleben. Vor allem für die Kinder soll der Mittelaltermarkt Unterhaltung bieten. „Das halte ich in Zweibrücken für sehr wichtig. Unser Ziel ist es, dass auch die Eltern sich mal in Ruhe erholen und bei den Händlern umschauen oder etwas essen können, während die Kinder gut bei uns aufgehoben sind“, hat sich der dreifache Vater Vojvoda für seinen Markt vorgenommen. Deshalb hat er mit Ward el Azur eine Gruppe organisiert, die Kinder in einem orientalischen Lager schminkt. Der Circus Minimax und sein Gaukler Patut, Ponyreiten, Bronzegießen und Bogenschießen – übrigens auch für Erwachsene – runden das Programm für Kinder ab, das in den kommenden Wochen noch um weitere Angebote wachsen soll. So wird es auch beim ausgestellten Kunsthandwerk Möglichkeiten zum Mitmachen geben. Seifensieder werden zeigen, wie man im Mittelalter für Reinlichkeit sorgte. Eine Filzwerkstatt und ein Kerzenzieher kommen.

Das Festgelände wird eingezäunt sein, das mit etwa 10 000 Quadratmetern im Zentrum und 2000 Quadratmetern an den Seitenlinien Raum für noch mehr Spektakel als in den Vorjahren bietet.

In einem Zelt, das einer Taverne nachempfunden ist, treten zwei mittelalterliche Musikgruppen auf. Amor der Barde ist für seine irischen Volkslieder bekannt. Lupus Maris nennt sich eine Gruppe von Spielleuten, die ihre Musik auf Trommeln, Flöten und Dudelsack darbieten.

Als Lagergruppen haben sich bisher das Ebernvolk, die Streuner, die Wikinger und die Komturei Creutzwald angemeldet. Bei der Verpflegung der Gäste setzt Vojvoda auf einen Mix aus herkömmlichen und mittelalterlichen Köstlichkeiten. Auch ein Vegetarix ist zur Verköstigung da. Weitere Händler, Handwerker, Schauleute und Lagergruppen können sich hinzugesellen, noch ist auf dem Marktgelände Platz. Anmeldungen für den Markt, bei dem Kinder bis 15 Jahre freien Eintritt haben und Erwachsene pro Tag vier Euro zahlen, sind unter Telefon 0178-8745473 bei Vojvoda möglich, der am Wochenende vom 19. zum 20. Juli auch den Mittelaltermarkt am Eisweiher in Pirmasens veranstaltet. (thof)

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