Zweibrücken Geisterreiter am Weihnachtshimmel

Das Trio Finale XL trat in einer etwas anderen Besetzung auf (von links): Carla Wack, Benjamin Marschall, Michael Wack und Barba
Das Trio Finale XL trat in einer etwas anderen Besetzung auf (von links): Carla Wack, Benjamin Marschall, Michael Wack und Barbara Wesely.

Einen Open Stage Abend mit dem Trio Finale XL, dem Duo Klaus Reiter und Barbara Wesely, Joachim Schreiner, Lotti & Jake und Two Young mit Überraschungsgästen feierten etwa 60 Besucher am zweiten Weihnachtstag im Lucky Pint. Dicht drängten sich die Gäste im Keller der Kneipe, bis kurz vor die kleine Bühne standen Tische und Stühle, die Künstler und ihr Publikum hatten fast hautnahen Kontakt.

Zunächst sorgte das Trio Finale XL um den Sänger und Gitarristen Michael Wack für beste Stimmung. Zusammen mit Carla Wack am Bass, Benjamin Marschall am Cajon und Barbara Wesely am Akkordeon begeisterten die Musiker mit ihrer Version von Judy Garlands „Somewhere over the Rainbow“. Gitarre und Akkordeon ließen das Lied wie einen Folksong wirken, durch den Beat des Cajon und den Bass erhielt der Musicalklassiker einen rockigen Sound. Karibisches Feeling mit Akkordeonfolklore verband das vierköpfige Trio in seiner Interpretation des spanischen Weihnachtsliedes „Feliz Navidad“. Zu den mitreißenden Klängen sprangen viele Gäste spontan auf, klatschten und sangen mit. Ein Kontrastprogramm dazu stellte Klaus Reiter zusammen mit Barbara Wesely vor. „Die Barbara und ich machen heute Abend ganz was Anderes,“ kündigte Reiter gut gelaunt an. „Deutsche Musik – ruhig, besinnlich, aber auch humorvoll.“ Eine stimmungsvolle Ballade über Flandern und eine musikalische Liebeserklärung an das französische Grenzstädtchen Weißenburg sang er mit seiner gar nicht lauten, aber eindringlichen Stimme, zu malerisch-volkstümlichen Akkordeonklängen von Barbara Wesely. Sehr humorvoll dagegen war ein Song des Berliner Liedermachers Klaus Hoffmann. Um einen Nachtclub namens „Salambo“ auf der Reeperbahn ging es da. Trocken und lakonisch erzählte Reiter zu den schwungvollen Klängen seiner Gitarre und Barbara Weselys Akkordeon von den heißen Shows in diesem Lokal, in dem kaum eine Animateurin entgegen dem ersten Anschein eine Frau war. Unterhaltsame Lieder in Pfälzer Mundart präsentierte Joachim Schreiner aus Niederauerbach. Locker vom Hocker sang und plauderte er, ganz als ob er nicht auf einer Bühne, sondern im Wohnzimmer auf der Couch sitzen würde. Schmunzeln und Lachen rief seine Ballade über einen Wandertag mit Kindern hervor. Der gesunde Trip in die Natur startete bereits mit mehr als vier Stunden Verspätung, und um die Mittagszeit musste man sich natürlich für dieses Vorhaben auch noch mal stärken. Nach dieser Aktion war es schon wieder Kaffeezeit. Und damit auch Zeit zu einer zweiten Einkehr. „Denn beim Wandern ist die erste Regel: Ausruhen ist Pflicht“, wusste Schreiner zu schwungvollen Gitarrenakkorden. Und ehe man sich versah, war der Tag auch schon um – gewandert war man dabei allerdings nur bis zu den nächsten Wirtshäusern, aus der Stadt hinaus schafften es die Naturfreunde nicht. Aber trotzdem hatte fast jeder etwas von dem Wandertag gehabt: Die Mutter hatte endlich mal Zeit, die Kinder hatten einen Riesenspaß, und der Vater hatte viel zu tief ins Glas geschaut, so Schreiners Fazit. Rockigen Country- und Westernsound brachten Lotti & Jake ins Spiel. Songs von Johnny Cash sangen sie mit Tempo und mitreißend pulsierendem Beat. „I Won’t Back down“ von Tom Petty und der Country-Klassiker „Ghost Riders in the Sky“ begeisterten die Zuhörer, die immer wieder mitklatschten; einzelne sprangen auch auf und tanzten spontan. Als Überraschungsgäste rockten J. T. Lewis, der Frontman der Band Soul Providers, und Sabine Deller die kleine Bühne im Lucky Pint. Zusammen mit Michael Wack und Benjamin Marschall rissen sie ihr Publikum mit dem Rhythm and Blues Klassiker „Stand by Me“ und Stevie Wonders „Superstition“ mit. Zum Abschluss unternahm die Band Two Young mit Sängerin Kathrin Seibert, Gitarrist Thomas Schneider, Benjamin Marschall am Cajon und Sängerin Sabine Deller einen Trip in die Sixties. Mit ihrer klaren, voluminös aufgellenden Stimme bewies Kathrin Seibert, dass Beatles-Hits wie „Lucy in the Sky with Diamonds“ auch ein halbes Jahrhundert später Menschen mitreißen können.

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