Zweibrücken „In der Box gewinnt man keine Spiele“

Trainer Terry Trenholm hatte nicht erwartet, in seiner Debütsaison in Zweibrücken mit den „Hornets“ so weit vorne zu landen.
Trainer Terry Trenholm hatte nicht erwartet, in seiner Debütsaison in Zweibrücken mit den »Hornets« so weit vorne zu landen.

«ZWEIBRÜCKEN.» Eine 5:6-Niederlage im ersten Spiel auswärts in Bietigheim, dann am vergangenen Sonntag der 12:3-Kantersieg der „Hornissen“ vor ausverkauftem Haus in eigener Halle: Es ist alles angerichtet für den Showdown morgen (16.30 Uhr, Ege-Trans-Arena Bietigheim). Vor dem Spiel sprach die RHEINPFALZ mit „Hornets“-Coach Terry Trenholm über die Play-off-Serie. Herr Trenholm, in ihrem ersten Trainerjahr in Zweibrücken haben Sie in der Hauptrunde gleich Platz zwei geholt. Nun stehen Sie sogar im Play-off-Finale gegen den Favoriten SC Bietigheim-Bissingen 1b. Hätten Sie das vor der Saison erwartet? Trenholm: Überhaupt nicht. Als ich gekommen bin, kannte ich die Mannschaft ja kaum. Wir mussten erst ein Spielsystem finden, die richtigen Blöcke zusammenstellen und so weiter. Sowas geht nicht von jetzt auf gleich. Unser Ziel war vor der Saison die Qualifikation für die Play-offs. Dass es so gut läuft, hätte ich nicht erwartet. Bietigheim hatte vor der 3:12-Niederlage am Sonntag in Zweibrücken seit Dezember 2018 kein Spiel mehr verloren, holte 13 Siege am Stück. Jetzt schoss ihre Mannschaft die „Steelers“ im letzten Drittel vom Eis. Haben Sie das überhaupt für möglich gehalten? Ein so hohes Ergebnis mit Sicherheit nicht. Aber dass wir gewinnen können, haben wir in der Vorwoche gezeigt, als wir in Bietigheim unglücklich verloren haben. Am Sonntag hätte nach dem zweiten Gegentor das Spiel entgleiten können, es ging ein Murren durch die Mannschaft. Ich habe den Jungs in der Kabine dann noch mal deutlich gesagt, dass wir ruhig und clever spielen müssen. Am Schluss war aber fast jeder unserer Schüsse auch ein Treffer. Die Gäste spielten sehr hart und kassierten 40 Strafminuten, darunter zwei Spieldauerstrafen. Waren Sie davon überrascht? Beklagte sich Bietigheim zu Recht über die Schiedsrichter? Es sind Play-offs, da sind Kämpfe und harte Checks normal. Dass die „Steelers“ hart spielen, war mir bekannt. Manchmal pfeifen die Schiedsrichter vielleicht auch etwas kleinlich, aber dann auf beiden Seiten. Und mal ehrlich: Schiedsrichter schießen keine Tore, entscheiden keine Spiele. Wir haben fast alle Tore im letzten Drittel gemacht. Und da waren wir nicht mehr so oft in Überzahl wie zuvor. Ihr Team blieb diszipliniert. Wie haben Sie das alte EHC-Problem der vielen Strafen in den Griff bekommen? Ich habe mir vor der Saison die Spielerstatistiken angesehen, und auch mit dem ein oder anderen darüber gesprochen. Oft ist es doch so: Wenn einer anfängt, Strafen zu ziehen, geht es so weiter. Das klappt nun gut, denn jeder weiß: In der Box gewinnt man keine Spiele. Gab es bei Ihrer Mannschaft nach dem harten Spiel der „Steelers“ Verletzte? Sind morgen alle Mann an Bord? Christian Werth musste nach einem Check gegen den Kopf nachts noch ins Krankenhaus. Ich hoffe, er ist fit. Ansonsten dürften alle dabei sein. Ihr Ausblick für morgen? Eins ist klar: Ein so deutliches Ergebnis wie zuletzt wird es nicht geben. Die große Eisfläche kommt Bietigheim entgegen. Ich sag’ mal so: Wer weniger Fehler macht, gewinnt und wird Meister.

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