Zweibrücken Mächtig torhungriger Bundesliga-Nachwuchs

Hatte das Hinspiel gegen das zweite Löwen-Team noch verpasst: Vladislav Kurotschkin.
Hatte das Hinspiel gegen das zweite Löwen-Team noch verpasst: Vladislav Kurotschkin.

«ZWEIBRÜCKEN.» Aktuell, nach Abschluss der Hinrunde, belegt Handball-Drittligist VTZ Saarpfalz einen Nichtabstiegsplatz. Auf dem würden die Zweibrücker auch gerne am Ende der Saison stehen. Voraussetzung dafür ist eine gute Rückrunde, die heute (20 Uhr) in Östringen mit der Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen II beginnt.

Wie schon im Hinspiel ist Zweibrücken klarer Außenseiter gegen den Top-Nachwuchs des Handball-Bundesligisten, der aktuell Tabellendritter ist. Das Schmunzeln, das alle Handballexperten nach dem Hinspiel im August im Gesicht hatten, als deren Trainer Michael Abt sagte, das seien die ersten Punkte gegen den Nichtabstieg, war berechtigt. Die Löwen spielen wieder eine sehr gute Runde. Vor allem ein Jung-Löwe: Philipp Ahouansou. Der Zwei-Meter-Mann aus Hanau, der im Internat der Löwen lebt, spielt eigentlich noch A-Jugend-Bundesliga, ist aber auch im Drittliga-Team gesetzt und mit 70 Treffern der erfolgreichste Torjäger der ohnehin torhungrigen Löwen, die neben Spitzenreiter Konstanz den erfolgreichsten Angriff haben. Ahouansou ist ein Paradebeispiel für das, was VTZ-Trainer Danijel Grgic an den Löwen sehr schätzt: „Das sind alles hervorragend ausgebildete, technisch versierte junge Spieler. Denen zuzuschauen macht einfach Freude.“ Wobei er hofft, dass seine Spieler nicht nur zuschauen, sondern dagegenhalten. „Wichtig wäre, dass wir im Paket mal wieder ein richtig gutes Spiel machen“, sagt Grgic. Mit der Angriffsleistung gegen Pfullingen war er zufrieden. Das Problem, dass wie bei Pfullingen ein sehr guter Torwart zwischen den Pfosten steht, erwartet die VTZ heute in Östringen wieder. Denn der erfahrene Daniel Unser, der den Löwen-Torhüternachwuchs ausbildet, war ein Grund, warum die VTZ das Hinspiel mit 24:31 verloren hatte. Die erste Halbzeit – mit knappem 15:16-Rückstand ging es in die Pause – hatten die Zweibrücker noch ausgeglichen gestaltet. Aber danach ging Unser ins Tor, parierte zahlreiche VTZ-Würfe. Sein Team zog davon. Dennoch bereitet Grgic die Defensivarbeit, die der Schlüssel für die bisher im Saisonverlauf geholten acht VTZ-Punkte war, mehr Sorgen. „Wir müssen in der Abwehr einfach wieder enger stehen, uns im Eins-gegen-Eins besser behaupten“, weiß er. Denn die Rhein-Neckar Löwen stünden nicht für Zauberhandball, sondern dafür, die entscheidenden Grundlagen exzellent zu beherrschen, um ein Handballspiel erfolgreich zu bestreiten: stark im Eins-gegen-Eins, immer wieder Kreuzungen, die die Abwehr auseinanderziehen und Räume schaffen. Was Grgic im Spiel gegen Pfullingen massiv geärgert hatte, war das schwache Umschaltspiel von Angriff auf Abwehr. „Wir waren doch genau auf die schnelle Mitte der Pfullinger vorbereitet“, bemängelt er, dass die Mannschaft das nicht umgesetzt hat, viel zu behäbig zurückkam. Das darf gegen die Rhein-Neckar Löwen nicht passieren, die zuletzt gegen Zweibrückens Mitaufsteiger TV Willstätt beim 40:15-Sieg bewiesen, dass sie richtig Lust aufs Torewerfen haben. „Wenn wir nicht konzentriert arbeiten, kann es bitter werden“, weiß Grgic. Der Mittelblock mit Kapitän Philip Wiese und Vladislav Kurotschkin muss zum Fels in der Abwehrbrandung werden. Gegen die VTZ in dieser Formation haben die Löwen noch nicht angegriffen, denn Kurotschkin hatte das Hinspiel wegen seines Mittelfußbruches verpasst. VTZ-Coach Grgic kann mit dem kompletten Kader zu den Löwen fahren, bei denen die im Hinspiel angeschlagenen Lars Röller und Rico Keller wieder mit von der Partie sind.

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