Zweibrücken „Nicht Weltklasse, nicht Kreisklasse“

VTZ-Linksaußen Richard Wilga läuft ein wenig der guten Form vom Saisonbeginn hinterher.
VTZ-Linksaußen Richard Wilga läuft ein wenig der guten Form vom Saisonbeginn hinterher.

«ZWEIBRÜCKEN.» Das Thema Klassenverbleib „thematisieren wir gar nicht mehr“, sagt Danijel Grgic, Trainer des Handball-Drittligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz. Er möchte, dass seine Mannschaft ganz befreit und ohne Druck ins morgige Heimspiel gegen den Tabellenzwölften HC Oppenweiler/Backnang geht (17 Uhr, Westpfalzhalle).

„Die Mannschaft soll einfach wieder Spaß am Handball haben“, lautet Grgics Wunsch. Bei der Niederlage in Saarlouis vergangene Woche war erkennbar, dass sich die Mannschaft auch in den ersten 30 Minuten, als sie mehrmals in Führung lag, nicht wirklich über die Zwischenstände freuen und dadurch pushen konnte. „Leider“, bedauert Grgic und hofft, dass diese Leidenschaft für den Handball, der Spaß am Spiel, wieder gefunden wird. Möglicherweise ist sie unter dem Druck begraben worden, noch die Chance auf den Klassenverbleib zu haben. „Damit ist offensichtlich nicht jeder klar gekommen“, resümiert der VTZ-Trainer. Jetzt seien es noch sieben Spiele bis zum Saisonende. „Natürlich ist der Klassenverbleib theoretisch noch möglich“, sagt Grgic. Aber für ihn steht fest: „Wer drin bleiben will, braucht 20 Punkte. Wir haben zwölf Punkte, deshalb müssten wir noch vier Spiele gewinnen. Und das ist verdammt schwer angesichts des Restprogrammes. Natürlich ist es nicht unmöglich.“ Deshalb wird die Schlussphase der Runde bei der VTZ mental ganz anders angegangen. „Wir wollen diese sieben Drittliga-Spiele einfach noch genießen, zeigen, dass wir zu Recht in dieser Klasse Handball spielen“, unterstreicht Grgic. Das sei wichtig. Sollte dann am Ende der Klassenverbleib stehen, „freuen wir uns, aber den Druck, in der Liga bleiben zu müssen, den haben wir nicht“, sagt er. Deshalb wünscht er sich und fordert er von seiner Mannschaft: „Dass wir einfach ganz normalen Handball spielen. Nicht Weltklasse, nicht Kreisklasse.“ Spiele jeder seiner Jungs auf normalem Niveau, „haben wir garantiert wieder Spaß am Handball“. Grgic selbst hatte bekanntlich vergangenen Freitag in Saarlouis trotz der Niederlage viel Spaß. „Ja, war ein tolles Erlebnis“, freut er sich noch immer über das sportliche Ereignis vor 1476 Zuschauern. „Es war kein Hexenkessel, aber richtig gute Stimmung“, berichtet er über die Atmosphäre in der Halle. Die Träne im Auge war der doppelte Punktverlust der VTZ. Aber es war wieder einmal so, dass die VTZ den Ausfall von Leistungsträgern nicht kompensieren kann. In Saarlouis fand Torjäger Tom Paetow nie ins Spiel, Vladislav Kurotschkin sah kurz vor der Pause die Rote Karte. In Oppenweiler zeigte die VTZ beim Hinspiel mit dem 30:30-Unentschieden eine gute Leistung. „Ganz sicher unsere Saisonbestleistung im Angriff“, findet Grgic. Wenn die Mannschaft das wiederholen könnte, wäre es erfreulich. Tom Paetow traf in Oppenweiler achtmal, und vor allen Dingen waren die Außenspieler erfolgreich. Richard Wilga, der aktuell im Angriff ein wenig seiner guten Verfassung vom Saisonauftakt hinterherläuft, hatte in Oppenweiler fünf Tore erzielt. Genau diese Konsequenz im Abschluss wünscht sich Grgic. „Dann können wir wieder ein richtig gutes Spiel zu Hause machen“, ist er überzeugt. Stimmt seine Kalkulation, ist der Tabellenzwölfte HC Oppenweiler/Backnang mit derzeit 18 Punkten noch zwei Zähler vom Klassenverbleib entfernt. Die sollen aber nicht in Zweibrücken geholt werden. Dazu muss die VTZ-Defensive unter anderem den treffsicheren Marcel Lenz in den Griff bekommen, Der hat bereits 153 Tore in dieser Runde erzielte, 66 davon vom Siebenmeterpunkt.

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