Zweibrücken Siegtor wie aus dem Lehrbuch

«BATTWEILER.» Der SV Battweiler bleibt in der A-Klasse Pirmasens-Zweibrücken hartnäckigster Verfolger von Spitzenreiter SG Rieschweiler II. Das Nachholspiel gestern gegen den Tabellenvierten SV Palatia Contwig gewann der SVB mit 2:1 (1:1). Nach der Rieschweiler 0:2-Niederlage gegen Waldfischbach am Mittwoch beträgt der Battweiler Rückstand – bei einem Spiel mehr – nur noch zwei Punkte. Die Partie gestern war aber nichts für Fußball-Ästheten, sie war eher vom Kampf geprägt.

Dass seine Mannschaft nur wenige Tage nach den 120 erfolgreichen Minuten im Kreispokalfinale einen Heimsieg gegen ein Spitzenteam der A-Klasse einfuhr, machte Spielertrainer Daniel Lenhard stolz. „Die Jungs haben noch mal alles rausgehauen“, sagte der SVB-Coach, der wegen einer Verletzung selbst nicht spielen konnte. Er habe seine Elf gegen Contwig bewusst kompakt gestellt, sie habe das intensiv geführte Spiel verdient gewonnen. Die sehr ansehnliche Kulisse bekam im ersten Abschnitt zwei ziemlich nervös spielende Mannschaften zu sehen. Vor allem im Mittelfeld passierten hüben wie drüben eine Menge Fehlpässe, spielerische Höhepunkte waren in dieser Halbzeit Mangelware. In der ersten Viertelstunde machte der SV Palatia Contwig den engagierteren Eindruck in der Vorwärtsbewegung, vor allem Tim Hüther und Marcel Hoffmann sorgten für Gefahr im Battweiler Strafraum. Auch Philipp Koch gelangen einige Abschlüsse. Auf Battweiler Seite traf Maurice Böhr nach zehn Minuten Spielzeit nur das Außennetz, ein Versuch von Jörg Lefebre mit der Hacke geriet zu lasch. In der elften Minute hatten die Contwiger Fans Anlass zur Freude. Eine schöne Vorarbeit von Philipp Koch nutzte Tim Hüther mit einem satten Schuss zur Führung, die entsprach zu dem Zeitpunkt auch dem Spielverlauf. Contwigs Trainer Max Blum hatte seiner Mannschaft extra eingeimpft, bei Standardsituationen des Kreispokalsiegers gut aufzupassen. In der 24. Minute geschah genau dies nicht. Joshua Jost trat einen präzisen Eckball in den Contwiger 16er, Janik May präsentierte sich hellwach und ausgefuchst, der SVB-Akteur traf flach zum Ausgleich. Nach dem Wiederanpfiff versuchte es Jost gleich mal aus der Distanz. Er schoss aber nur ein Luftloch in den österlichen Himmel. Auch ein Freistoß von Jörg Lefebre landete deutlich über dem gegnerischen Kasten. Der Treffer zum 2:1 für Battweiler in der 62. Minute hätte jedoch einen Platz in einem Fußball-Lehrbuch verdient gehabt. Joshua Jost legte sich das Leder zur Ecke zurecht, trat es millimetergenau vor die Stirn des kurz vor dem Halbzeitpfiff eingewechselten Marc Jugenheimer. Der wuchtig gebaute Angreifer köpfte unhaltbar für Contwigs Schlussmann Moritz Betz in die Maschen. Es war die schon zweite Standardsituation, bei der Palatia-Coach Blum hätte in den Rasen beißen können. Contwig legte sich in der restlichen Spielzeit sehr ins Zeug, um doch noch einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Der in der 60. Minute für Johannes Heubeck gekommene Routinier Stefan Kehl trat immer wieder lange Bälle vor den Battweiler Kasten, auch in Form von Freistößen. Die Abnehmer wurden aber entweder rechtzeitig abgeblockt, oder sie hatten nicht genug Zielwasser intus. Unter anderem scheiterten Marcel Hoffmann und Stefan Höh. Auf der anderen Seite des Rasen hätte es auch noch mal klingeln können, in der hektischen Schlussphase kam es zudem immer wieder zu Unterbrechungen durch Fouls. Schiedsrichter Florian Stahl musste mehrere Gelbe Karten zücken, unmittelbar nach dem Schlusspfiff bekam Contwigs Schlussmann Moritz Betz wegen Meckerns den roten Karton vor die Nase gehalten. „Wir haben’s schlecht gemacht“, klagte Max Blum. Seine Truppe habe völlig verdient verloren. So spielten sie SV Battweiler: Bohl – Fabian May, Lefebre, Lang – Manuel May, Maas (86. Blügel), Sewohl, Jost, Janik May, Böhr (89. Jakobi) – Veit (44. Jugenheimer) SV Palatia Contwig: Contwig: Betz – Semar, Müller, Moutous, Tropper – Wolf, Fuessgus, Heubeck (60. Kehl), Hoffmann, Hüther (81. Höh) - Koch Tore: 0:1 Hüther (11.), 1:1 Janik May (24.), 2:1 Jugenheimer (62.) - Gelbe Karten: Lang, Manuel May, Böhr – Koch, Fuessgus - Rote Karten : Betz (93.) - Beste Spieler: ost, Manuel May, Lefebre – Betz, Hüther, Hoffmann - Zuschauer: 280 - Schiedsrichter: Florian Stahl (SVN Zweibrücken).