Zweibrücken Ständiges Improvisieren als Hemmschwelle

Der Schlusspunkt: Nik Rosenbaum (links) trifft zum 6:1 für Alemannia Waldalgesheim, Rieschweilers Dennis Becker kommt zu spät.
Der Schlusspunkt: Nik Rosenbaum (links) trifft zum 6:1 für Alemannia Waldalgesheim, Rieschweilers Dennis Becker kommt zu spät.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Verbandsligist SG Rieschweiler kassierte am Samstag die zweite deftige Heimschlappe nacheinander: Nach dem 0:6 zuletzt gegen Morlautern unterlag das Team von Trainer Björn Hüther auch gegen das aufstiegsambitionierte Team SV Alemannia Waldalgesheim mit 1:6 (die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete), das durch den Sieg Tabellenplatz zwei hinter dem SV Gonsenheim festigte.

Rieschweilers Trainer Björn Hüther musste nach der Partie den verdienten Sieg der Rheinhessen neidlos anerkennen. „Wir haben heute gegen eine Mannschaft verloren, die in diesem Jahr sicher um den Aufstieg mitspielen wird“, stellte er nach Spielschluss fest. „Ich hatte gehofft, dass wir die Partie länger offen halten können. Das ist uns aber nicht gelungen.“ Schon zur Pause stand es 0:3 aus Sicht der SG Rieschweiler. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätte SGR-Sturmspitze Tobias Leonhard in der 20. Spielminute zum 1:0 getroffen, doch er scheiterte an Alemannia-Torwart Pasquale Patria, der den Ball zur Ecke abwehrte. So aber trafen die Gäste: Nach einer Ecke von der rechten Seite, die flach nach innen gespielt wurde, sprang Michael Widera hoch, und der hinter ihm postierte Manuel schoss platziert zum 1:0 ein (26.). Waldalgesheim präsentierte sich der Folgezeit als das reifere Team, das gekonnt den Ball durch die eigenen Reihen laufen ließ. Durch frühes Pressing unterband man schon im Ansatz die Rieschweiler Angriffsbemühungen. „Meine Spieler haben sich bemüht, dagegen zu halten. Doch wenn man so viele Stammspieler ersetzen muss wie wir, dann reicht es gegen eine Spitzenmannschaft einfach nicht“, schüttelte Hüther den Kopf. „Wenn man sieht, dass Waldalgesheim einen Top-Stürmer wie Konstantin Sawin, der uns drei Tore eingeschenkt hat, erst Mitte der ersten Halbzeit einwechselt, dann verdeutlicht das den Klassenunterschied. Bei uns sieht es im Moment leider nicht so rosig aus, viele verletzte Stammspieler fehlen auch noch in den kommenden Wochen. Wir müssen immer wieder improvisieren“, klagte Hüther. Sein Trainerpendant Aydin Ay war dagegen zufrieden, dass sein Team nach zwei Niederlagen nacheinander wieder in die Erfolgsspur zurückfand: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Doch zwischenzeitlich hat meine Mannschaft im Gefühl der Überlegenheit manchmal sehr nachlässig gespielt“, kritisierte Ay sein Team. Er meinte besonders die Szene, die zum Gegentor für Rieschweiler führte, als seine Mannschaft nach eigenem Eckball in der Rückwärtsbewegung zu fahrlässig agierte, und Rieschweiler durch Felix Decker zum 1:4 kam (52.). Nach diesem Tor bäumten sich die Gastgeber kurzzeitig auf, doch spätestens mit dem fünften Treffer für Waldalgesheim durch Nik Rosenbaum nach einem Konter über die rechte Seite (58) war die Partie entschieden. Mit seinem zweiten Treffer zum 6:1-Endstand (62.) machte Rosenbaum dann endgültig den Deckel zu. „Wir müssen uns einfach mehr wehren und gegen einen so starken Gegner mehr dagegenhalten“, kritisierte Rieschweilers Mittelfeldspieler Janik Greinert sich und sein Team. Die Alemannia aus Waldalgesheim konnte die Partie ruhig zu Ende spielen, hatte sogar noch Gelegenheiten, höher zu gewinnen. Rieschweiler hatte gegen Schluss zwar auch noch mal noch eine Großchance durch Leonhard, er scheiterte aber wie in der ersten Halbzeit an SVW-Torwart Patria (77.). So spielten sie SG Rieschweiler: Zimmermann - Stemmler, Frank, Dausmann, Decker - Stark, Greinert (84. Tim Weis), Kolb (40. Preuß), Littner, Becker (72. Emser) - Leonhard.

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