Zweibrücken SV 64 hat’s erwischt

«EPPELBORN.» Gestern Abend erwischte es die Handballer des SV 64 Zweibrücken: Sie verloren ihr erstes Oberligaspiel in dieser Runde. Mit 27:24 (14:8) gewann die HF Illtal das Spitzenspiel gegen Zweibrücken. Einem zählbaren Erfolg des SV standen der Illtaler Torhüter Robin Näckel und die schwache Wurfausbeute der Gäste im Weg.

„Wir hatte 28 Fehlwürfe und technische Fehler“, bilanzierte SV-Trainer Axel Koch. Eine Quote, mit der sich nur wenige Oberligaspiele gewinnen lassen. Dass Illtals Keeper „wirklich extrem gut gehalten und daran seinen Anteil hatte“, erkannte Koch lobend an. Der Mann zwischen den Illtaler Pfosten gewann etliche Duelle. Ob von außen, vom Kreis oder bei Gegenstößen: Wie in der Geschichte vom Hasen und dem Igel war Näckel wie der Igel überall schon da, wo die Zweibrücker Angreifer auftauchten, und entschärfte deren Würfe. Dabei hatte es in einem schnellen Oberligaspiel für den SV gut angefangen. Phillip Hammann traf zur Zweibrücker Führung. Lukas Majbik zum 2:1 und erneut Hamann zum 3:1 (7.). Aber schnell zeigte sich, dass es einer guten Leistung von Torhüter Benny Berz bedurfte, um im Spiel zu bleiben. Die Zweibrücker Abwehr tat sich gegen die schnellen und wurfgewaltigen Illtaler Rückraumspieler schwer. Marcel Becker, seit Saisonbeginn in Top-Form, bereitete auch der SV-Defensive einige Probleme. Und auf der Gegenseite steigerte sich Illtals Defensive vor einem immer besser werdenden Näckel, der unter anderem zum Alptraum für Benny Zellmer und Niklas Bayer wurde, die keinen Wurf an dem Torhüter vorbeibrachten. Für Illtals Trainer Steffen Ecker lag in der Abwehr der Schlüssel zum Erfolg. Der SV, sagte Ecker, sei jahrelang das Maß aller Dinge in der Abwehrarbeit gewesen. „Schön für uns zu sehen, dass wir jetzt auch gut Abwehr spielen“, sagte Ecker. Die starke Defensivleistung der Illtaler, die sich sichtlich für die Niederlage im Saar-Pokal-Halbfinale revanchieren wollten, brachte sie im ersten Durchgang schon auf die Siegerstraße. Von 6:5 Mitte der ersten Halbzeit zogen die Gastgeber auf 14:8 zur Pause weg. Drei Treffer in 15 Minuten auf Zweibrücker Seite waren zu wenig, um diese Partie gewinnen zu können. Zweibrücken kam motiviert aus der Kabine, verkürzte durch Treffer von Tobi Alt und Tom Grieser auf 10:14. Aber Illtal setzte Nadelstich um Nadelstich, konnte sich weiter auf Näckel verlassen. Ein Lob von Koch verdienten sich die Zweibrücker trotzdem: „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat nie aufgegeben“. Angetrieben von Marc-Robin Eisel, verschärfte der SV noch mal das Tempo und kam drei Minuten vor dem Abpfiff durch Kian Schwarzers Treffer auf 22:24 heran. Eine Minute vor dem Abpfiff verkürzte Eisel selbst auf 24:26. Damit hatte zur Halbzeit niemand mehr gerechnet, aber jetzt glomm kurz wieder die Hoffnung auf, doch noch einen Punkt mitnehmen zu können. Ballgewinn in der Abwehr, aber mit einem neuerlichen Fehlpass in der letzten Minute ins Seitenaus besiegelte der SV sein Schicksal. So spielten sie HF Illtal: Näckel, Dörr (Siebenmeter) - Becker (8/2), Kiefer (6), Holz (1) -Gunther (3), Mees - Meisberger (4) - Mebus (1), Michel (2), Zeitz (1), Hoffmann (1) SV 64 Zweibrücken: Berz - Bayer, Majbik (2), Grieser (2) - Hammann (3), Zellmer - Schwarzer (3) - Eisel (8/4), Oetzel (2), Sema (1), Wöschler, Alt (3) Spielfilm: 4:4 (12.), 6:5 (16.), 12:6 (20.), 14:8 (Halbzeit), 19:12 (40.), 21:15 (44.), 24:20 (56.), 24:22 (58.), 27:24 (Ende) - Siebenmeter: 2/2:4/4 - Zeitstrafen: 5:3 - Beste Spieler: Näckel, Becker, Kiefer - Eisel, Berz - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Peiser/Zimmermann (Dansenberg)

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