Kommentar Tadano: Auch in heißen Zeiten kühlen Kopf bewahren

Eine Demo auf dem Fußballrasen vor einem Ligaspiel ist nicht möglich.
Eine Demo auf dem Fußballrasen vor einem Ligaspiel ist nicht möglich.

Im Eifer des Gefechts können auch Gewerkschaftsfunktionäre mal etwas zu forsch in ihren Ankündigungen sein.

Die Zusammenkunft der Tadano-Einigungsstelle in Frankfurt-Eschborn wurde von einer fulminanten Demonstration vor der Tür des Tagungshotels begleitet. Gewerkschafter und Betriebsräte zeigten Flagge; allen voran Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall in der Bundesrepublik. „Erst jetzt kriegt die Geschäftsführung mit, dass sie die ganze IG Metall in Deutschland gegen sich hat“, lobt Verhandlungsführer Uwe Zabel die engagierte Unterstützung, die der Tadano-Belegschaft von überallher entgegenschlägt. Und zu Recht mahnt er bei aller Emotion zur Besonnenheit und betont, dass Proteste in geregelten Bahnen ablaufen müssen.

Ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen hat Uwe Zabel am Dienstag selbst, als er freudig erregt vor 1000 Zuhörern in der Festhalle für Samstagabend eine Demo-Kundgebung auf dem Rasen des Betzenberg-Stadions ankündigte – kurz vor Spielbeginn, live im Fernsehen. Worauf der 1. FC Kaiserslautern verwundert reagierte: Einer Anfrage der Gewerkschafter habe der Fußballclub in dieser Form nicht zustimmen können. Nun ist es ja mit Kundgebungen im Umfeld eines Ligaspiels ohnehin so eine Sache. Umso schöner, dass der FCK trotzdem schauen will, wie er helfen kann.

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