Zweibrücken Viel Arbeit für Ordner

Starkes Spiel: Niklas Bayer traf zweimal beim SV-Heimsieg.
Starkes Spiel: Niklas Bayer traf zweimal beim SV-Heimsieg.

«ZWEIBRÜCKEN.» Ein spannendes, von starker Abwehrarbeit geprägtes Oberliga-Handballspiel sahen die Zuschauer am Samstag beim 22:19 (12:11)-Erfolg des SV 64 Zweibrücken gegen den HV Vallendar. Und sie erlebten eine mehrminütige Spielunterbrechung, weil Fußball-Fans aus Vallendar die Halle mit dem Fußballplatz verwechselten und sich nicht im Griff hatten.

Vallendars Trainer Wolfgang Reckenthäler entschuldigte sich nach der Partie. Es sei nicht normal, dass Fans so über die Stränge schlagen, sagte er mit Blick auf die Phase acht Minuten vor dem Abpfiff. Zweibrücken war im Angriff, stand bei angezeigtem Zeitspiel unter Druck, als Kian Schwarzer – der seinen Vertrag beim SV 64 verlängert hat – von Linksaußen ein Traumtor gelang. Von der Torauslinie drehte er den Ball an HV-Keeper Bastian Burgard vorbei, traf zum 20:15. Als der SV 64 dann zurück in der Abwehr war, bauten sich einige Vallendarer Fans aggressiv am Spielfeldrand und hinter der SV-Bank auf. Die Schiedsrichter unterbrachen die Partie. Der personell stark vertretene SV-Ordnungsdienst und vernünftige Vallendarer Handball-Fans sorgten dafür, dass die Emotionen wieder runtergingen, ein starkes Oberliga-Spiel anständig zu Ende gespielt wurde. Das Spiel hatte schon mit Verspätung angefangen, weil die Gästefans – darunter die besagten Fans des Koblenzer Fußballclubs SV Niederwerth – den Einlauf ihrer Mannschaft mit einem Konfettiregen zelebrierten. Es musste erst mal ordentlich Papier vom Spielfeld gefegt werden. Angeführt von Benny Zellmer, der eine hervorragende Partie spielte, zeigten die Zweibrücker eine klasse Abwehrleistung. Im Angriff waren es die sehr gut aufgelegten Tim Schaller und Niklas Bayer, die Akzente gegen eine gleichfalls starke Vallendarer Defensive setzten. Beide Teams trotzten dem Trend, mit groß gewachsenen Spielern eine 6:0-Deckung zu spielen, stellte SV-Trainer Stefan Bullacher fest und freute sich: „Es war herzerfrischend mit zwei offensiven Abwehrreihen, die sich nichts geschenkt haben.“ Einig waren sich Reckenthäler und Bullacher, dass es leistungsmäßig nicht der Vergleich zwischen dem Dritten und Drittletzten war. „Wir sind auch nullkommanull überheblich ins Spiel“, unterstrich Bullacher. Vom Anpfiff weg war seine Truppe fokussiert. Sie bewahrte im „Hexenkessel“ die Ruhe. Nach zwölf Minuten traf Schaller per Strafwurf zum 6:3. Der Vorsprung hielt bis zum 12:9 durch Philipp Hammann, der klasse an den Kreis aufgelöst hatte (27.). Danach ließ Zweibrücken einige Chancen liegen, die körperlich präsenten Vallendarer kamen zum 11:12-Halbzeitstand. In der zweiten Hälfte legte das SV-Team in der Abwehr noch eine Schippe drauf. Ballgewinn, Gegenstoß Bayer: 13:11. Beim 17:12 durch Lukas Majbiks sehenswerten Freiwurf war der Vorsprung auf fünf Tore angewachsen. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Berz, Santarini (ab 54.) - Bayer (2), Schaller (10/6), Majbik (3) - Hammann (2), Benny Zellmer - Schwarzer (2) - Grieser (1), Thomas Zellmer, Dobrani, Wöschler, Huber (2) HV Vallendar: Burgard, Boinski - Baldus (2), Busse (2), Strüder (1) - Offermann (5), Schleier - Stein - Schmitt (1), Lohner (3), Hertz (2), Schaub (3) Spielfilm: 4:2 (9.), 6:3 (12.), 10:7 (23.), 12:9 (27.), 12:11 (Halbzeit), 17:12 (41.), 20:16 (53.), 22:19 (Ende) - Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 8/6 - 1/0 - Beste Spieler: Benny Zellmer, Schaller, Bayer - Offermann, Lohner - Zuschauer: 320 - Schiedsrichter: Messemer/Reichling (Ottersheim/ Bellheim/Zeiskam/Kuhardt).

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