Zweibrücken Volkshochschule bietet Willkommenskurse für Ukrainer

Deutschkurs für Geflüchtete
Deutschkurs für Geflüchtete

Der erste Deutschkurs für Geflüchtete aus der Ukraine, den die Volkshochschule Zweibrücken in der ehemaligen Hauptschule Nord hält, ist mit 20 Teilnehmern ausgelastet. Mehr Kurse müssen also her. Es gibt auch digitale Möglichkeiten.

Wie die Beigeordnete Christina Rauch vor dem Stadtrats-Kulturausschuss sagte, hat ein erster Unterrichtsabend bereits am 15. März stattgefunden. Es gehe hier „nicht um einen trockenen Deutschkurs, sondern um einen Willkommenskurs. Jeder soll sich gut aufgehoben fühlen.“ Man solle teilnehmen dürfen, so lange man möchte.

Allein am Donnerstag, 31. März, dem Tag der Ausschusssitzung, seien 317 ukrainische Geflüchtete in Zweibrücken angekommen. „Uns war es als Volkshochschule wichtig, schnellstmöglich zu helfen – vor allem unbürokratisch“, so Rauch.

Erklären, wie Behördengänge funktionieren

„Wir waren froh, als die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft auf uns zugekommen ist und mit uns Konzepte erarbeitet hat“, sagte die Beigeordnete. So könnten schon vor den eigentlichen Integrationskursen „Willkommenskurse“ angeboten werden. Auch bei diesen gehe es um die Sprache – aber eben auch um Dinge, die die Kriegsflüchtlinge jetzt vordringlich brauchen. „Der Willkommenskurs vermittelt neben den ersten Wörtern und Begrifflichkeiten in Deutsch auch bürokratische Vorgänge“, erklärte Christina Rauch. Wie man etwa Behördengänge und Arzttermine wahrnimmt – also all das, was akut wichtig ist für den Neuanfang der Ukrainer in einem für sie fremden Land.

Gehalten wird der Kurs von der Sprachlehrerin Nataliya Leshchuk. Sie lebt schon seit zwölf Jahren in Deutschland; sie stammt aus dem ukrainischen Lwiw/Lemberg. Rauch sagt, Leshchuk wisse sehr genau, was die Menschen jetzt brauchen. Sie habe stets ein offenes Ohr und helfe auch beim Anmelden der Kinder in Schule und Kindergarten.

Lernen kann man auch übers Internet

Der erste Kurs, der seit 15. März läuft, werde „sehr gut angenommen“ und sei mit 20 Teilnehmenden voll ausgelastet. Weitere 41 Interessenten stünden auf der Warteliste, berichtet Christina Rauch auf Nachfrage. Deshalb „möchten wir einen zweiten Willkommenskurs einrichten und zusätzlich digitale Möglichkeiten schaffen“ – und zwar über das Internetcloud-Angebot der Volkshochschule. So könnten auch Mütter mit kleinen Kindern ortsunabhängig an den Kursen teilnehmen. „Wir sind gerade dabei, Möglichkeiten zu schaffen“, sagte Christina Rauch.

Der kostenlose Willkommenskurs soll die Zeit zwischen der Ankunft in Zweibrücken und dem Beginn des Integrationskurses überbrücken. Letzterer stelle sozusagen die zweite Stufe beim Kursangebot dar.

Nachhilfelehrer mit Ukrainisch-Kenntnissen gesucht

Einstufungstests für alle Teilnehmer des Integrationskurses werden auf jeden ersten Dienstag im Monat gelegt. Bis Juli sollen fünf Integrationskurse starten, blickt die Beigeordnete voraus. „Es ist ganz wichtig, ein breites Angebot zu haben. Zum Beispiel für die Menschen aus Syrien, die schon länger bei uns sind. Und dann natürlich auch für die Ukrainer, die neu kommen.“ „Gut gemischte Gruppen aller Nationalitäten“ hält Rauch für vorteilhaft.

Für die Ferien seien Sprachkurse für Kinder und Jugendliche geplant. „Es geht darum, Chancen und Perspektiven hier zu haben, wie es dann eben auch hier weitergeht.“ Das pädagogische Personal sei aber begrenzt. „Das können wir nur gemeinsam meistern“, hielte es Rauch für einen Segen, wenn noch der ein oder andere Nachhilfelehrer dazustoßen würde, der der ukrainischen Sprache mächtig ist.

x