Zweibrücken Warum die neue Kita den tollen Spielplatz kaum nutzen kann

„Weltentdecker“ heißt die Kita jetzt.
»Weltentdecker« heißt die Kita jetzt.

Am Samstag wurde der neueste Zweibrücker Kindergarten eingeweiht und getauft. „Weltentdecker“ heißt er. Am Tag der Architektur stand er auch zur Besichtigung offen.

Lang muss Martina Kiefaber nicht überlegen, wenn man sie fragt, was denn noch so fehlt im neuen Kindergarten in der Gabelsbergerstraße, der seit einem halben Jahr in Betrieb ist. „Schatten“, sagt sie dann kurz und prägnant. Und zwar auf dem Spielplatz Richtung Schwarzbach. Dort ist eine traumhafte Spiellandschaft mit dem Motto Pferde entstanden – mit Klettergerüst, Spielgeräten mit Pferdeköpfen und in Pferde- und Reithindernisform und vielen tollen Details.

Ab Mittag ist es einfach zu heiß

Aber ein Sonnensegel über der Metallrutsche und zwei Ampelschirme reichten nicht aus. Daher könnten die Kinder maximal zwei, drei Stunden am Tag rausgehen. „Wir können um 9 Uhr auf den Spielplatz, spätestens um 12 Uhr ist wieder Schluss, weil man es einfach nicht aushält“, erklärt sie das Problem. Bäume wurden zwar gepflanzt, aber die müssen noch lange wachsen, bis sie Schatten spenden.

Gerade am Samstag wurde wieder eine Linde gepflanzt, die von Familie Nentschel gespendet wurde, einem Paar, das ansonsten gar keine Verbindung zum Kindergarten hat. „Mehr Sonnensegel im Freien“ wünscht sich Martina Kiefaber für Kinder und Erzieher daher. Sie weiß aber, dass die erst gekauft werden können, wenn die übergeordneten Behörden den städtischen Haushalt wieder freigegeben haben.

Klimatisierter Schlafraum

Wesentlich kühler als im Freien ging es am Samstag nach der Vorführung der Kinder mit Tanz und Musik und Gesang im Schlafraum zu. Der ist extra klimatisiert, damit die Kinder mittags dort besser einschlafen können. Und die Lüftungsanlage des Kindergartens sorgt zusätzlich für eine leichte Brise.

Und das Personal, das sei auch noch nicht vollzählig. Zwölf Stellen sind derzeit besetzt, deren Inhaber und Inhaberinnen sich um 78 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren kümmern. Bis September wird diese Zahl laut Kiefaber auf 85 Plätze ansteigen, die Obergrenze. Bis September sollen vier weitere Stellen dazukommen. Wenn der Zweibrücker Haushalt bis dahin genehmigt wird.

Kindergarten heißt jetzt „Weltentdecker“

Mit der Taufe des Kindergartens als „Weltentdecker“ wurden auch die vier Gruppen benannt. Abenteurer, Detektive, Forscher und Entdecker teilen sich jetzt die Räume in dem schlauchartigen Gebäude mit Mittelflur. Pädagogisch legen Martina Kiefaber und ihre Kollegen und Kolleginnen den Schwerpunkt auf die sogenannten Mint-Fächer, also die Naturwissenschaften. „Unser Kindergarten soll ein Haus der kleinen Forscher werden, wo die Kinder Experimente machen und mit dem Mikroskop kleine Dinge untersuchen“, schwebt der Kindergartenleiterin vor. Diese Zielrichtung müsse sich allerdings erst entwickeln. Wie auch das von ihr geplante Forschungslabor für Kinder.

Eher gering war die Resonanz, das Gebäude am Samstag als architektonische Besonderheit zu besichtigen. Zum einen war außer einem Banner am Eingang kaum ein Hinweis zu architektonischen Details zu finden, zum anderen war die große Masse der Besucher eher kindergartenaffin, darunter neben vielen Eltern auch etliche Erzieherinnen aus anderen städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen, die sich den Neubau einfach mal ansehen wollten. Allerdings eher unter beruflichen Gesichtspunkten. Bauamtsleiter Christian Michels stand zwar am Eingang für Fragen bereit, doch war entweder das Interesse an baulichen Fragen nicht besonders hoch, oder die Leute haben sich kaum getraut, ihn anzusprechen. Oder sie (er)kannten ihn schlicht nicht als Ansprechpartner.

Beim Kindergartenfest war viel los.
Beim Kindergartenfest war viel los.
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