Kommentar Gewalt an Schulen: Aus dem Ruder gelaufen

Viele Benimmregeln müssen erst mühevoll im Schulalltag vermittelt werde.
Viele Benimmregeln müssen erst mühevoll im Schulalltag vermittelt werde.

Schule kann nicht mangelnde Erziehung ausgleichen. Die Sitten im Klassenraum verrohen zunehmend.

Unterhält man sich mit Lehrern, bekommt man immer wieder eines zu hören: Viele Tugenden und Benimmregeln werden zu Hause offenbar kaum mehr vermittelt. Was einst selbstverständlich war – Pünktlichkeit, Ordnung, Höflichkeit und Konflikte gewaltfrei lösen –, muss vielen Kindern im Schulalltag erst mühevoll beigebracht werden. Insbesondere an den Realschulen Plus macht sich dieser Trend bemerkbar. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, verkommt dieser Bildungszweig zum Abstellgleis für hoffnungslose Fälle. Dass die Landesregierung die derzeitige Situation „ernst nimmt“, reicht nicht. Es braucht jetzt radikale Ehrlichkeit über die Zustände an unseren Schulen. Die Bildungspolitik der vergangenen Jahre hat versagt. Die Landesregierung möchte die Schulsozialarbeit massiv ausbauen – ein hehres Ziel. Doch es scheitert oftmals an der Realität. Viele der Stellen an sogenannten Brennpunktschulen sind nur unregelmäßig oder gar nicht besetzt. Aber mit guten Worten von Sozialarbeitern allein, bekommt man das Problem nicht gelöst. Störern und Gewalttätern muss in Zukunft mit aller Härte begegnet werden – minderjährig hin oder her.

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