Grüne Franziska Brantner will Parteichefin werden

Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium: Franziska Brantner.
Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium: Franziska Brantner.

Ihr Lebenslauf weist bereits eine Vielzahl von Stationen auf – jetzt will Franziska Brantner Parteivorsitzende der Grünen werden.

„Ich bewerbe mich als Eure Bundesvorsitzende“ – kurz und knapp setzte Franziska Brantner am Freitag die Mitglieder der Grünen über ihre Kandidatur für Parteivorsitz in Kenntnis.

Die in Lörrach geborene 45-Jährige hat seit 1996 ein grünes Parteibuch. Brantner, die in Paris und New York Politikwissenschaft studierte und an der Universität Mannheim promovierte, machte bei den Grünen schnell Karriere. Über den baden-württembergischen Landesvorstand wechselte sie bereits 1997 in den Bundesvorstand ihrer Partei, dem sie bis 1999 angehörte. Zehn Jahre später zog sie als Kandidatin der Metropolregion Rhein-Neckar ins Europaparlament ein. Ihr Mandat in Straßburg legte sie 2013 nieder, als sie in den Bundestag gewählt wurde. 2021 gewann sie erstmals das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Heidelberg.

Vertraute des Wirtschaftsministers Habeck

Brantner, die einst mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer liiert war und mit diesem eine gemeinsame Tochter hat, ist seit 2021 parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. Sie gilt als Vertraute von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der wiederum ist als Kanzlerkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl im kommenden Jahr im Gespräch.

Sollte Brantner, die dem grünen Realo-Flügel angehört, zur Parteichefin gewählt werden, würde sie sicher versuchen, mit wirtschaftspolitischen Themen zu punkten. Auf die Frage, ob ihre Kandidatur ein Versuch der Grünen sei, voll und ganz auf Habeck-Linie einzuschwenken, sagte Brantner am Freitag: „Ich kandidiere als Franziska Brantner und wenn ich gewählt werden würde, dann bekommen alle Franziska Brantner.“ Mitte November stellt Brantner sich beim Grünen-Parteitag zur Wahl; gemeinsam mit Felix Banaszak will sie die künftige Doppelspitze der Partei bilden.

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