Brief aus der Ukraine Allas Appell an die Deutschen: „Ihr werdet nicht ermüden, oder?“
In Tschernihiw sind gerade Magnolien, Kirschbäume und Tulpen aufgeblüht. Zu Kriegszeiten sollte ja alles schwarz oder grau aussehen: geruch-, geschmack- und geradezu freudelos. Ich gehe trotzdem weiter, atme diese Düfte ein – und schäme mich für meine Glückseligkeit. Gerade erst hielten Krankenwagen vor meinen Augen an, um verkrüppelte Menschen aus den Trümmern eines Hotels zu befreien. Die Russen hatten drei Iskander-Raketen gleichzeitig auf das achtstöckige Gebäude abgefeuert; unsere Flugabwehr konnte keine davon abschießen. Jemandes Ehemann stand vor den Ruinen und wartete auf die Befreiung seiner Gattin. Vergeblich. Er schaute mich verzweifelt an.
Mein Name ist Alla Skorik, ich arbeite als Redaktionsleiterin beim ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Tschernihiw. Mein Haus steht etwa hundert Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt. Ich bin Mutter von zwei Söhnen. Oleksandr ist zwölf Jahre alt, Danylo beinahe fünf. Diesen Brief verfasse ich, um Euch zu verdeutlichen: Ich bin da, um zu kämpfen, und ich gebe nicht auf.
Flucht? Keine Option
Ab und zu lese ich Meinungsumfragen unter den europäischen Mitbürgern. Demnach seien die Deutschen nicht bereit, wie die Ukrainer für die Verteidigung ihres Landes zu sterben. Bei der kleinsten Bedrohung würden sie ihre Sachen packen und die Flucht ergreifen. Vor etwa zweieinhalb Jahren – bevor tausende russische Panzer aus verschiedenen Richtungen meine Heimatstadt beschossen hatten –, war ich derselben Meinung, dass ich fliehen würde.
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