Wirtschaft Altersvorsorge: Rat und Tat

Gut beschirmt im Alter ist, wer rechtzeitig auch privat Vorsorge trifft.
Gut beschirmt im Alter ist, wer rechtzeitig auch privat Vorsorge trifft.

Drei Säulen fürs Alter

Die deutsche Altersvorsorge besteht aus drei Säulen. Hauptstandbein sind die öffentlich-rechtlichen Pflichtsysteme mit der gesetzlichen Rentenversicherung, der Beamtenversorgung, der Alterssicherung für Landwirte und der berufsständischen Versorgung. Ergänzungen bieten die betriebliche Altersvorsorge über den Arbeitgeber, zum Beispiel über Direktversicherung, Pensionsfonds oder Direktzusage, und die private Vorsorge, wozu der private Kapitalaufbau, aber auch staatlich geförderte Angebote wie die „Riester-Rente“ zählen. Die meisten Arbeitnehmer sind bei der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert.

Die Rentenlücke füllen

Wie viel Rente ein Arbeitnehmer künftig erhalten wird, erfährt er aus den Renteninformationen, die es ab dem 27. Lebensjahr gibt, sofern die Mindestbeitragszeit von fünf Jahren erreicht ist. Aber Vorsicht: Davon müssen noch Steuern sowie Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt werden. Die Nettorente fällt daher niedriger aus. Von der Rente allein lässt sich meist der Lebensstandard nicht halten; die Differenz zwischen diesem und der Rente mündet in eine Versorgungslücke. Das aktuelle Rentenniveau liegt bei 48 Prozent des vorherigen Einkommens; allerdings gilt dies nur, wenn 45 Jahre lang ein Einkommen erzielt wurde, das dem durchschnittlichen Bruttoentgelt aller Versicherten entspricht. Verbraucherschützer raten dazu, die Rentenlücke durch zusätzliche Altersvorsorge und Vermögensaufbau zu schließen. Wenn möglich, sollten zehn bis 15 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens dafür verwendet werden.

Vorsorge gut prüfen

Den Abschluss einer betrieblichen Altersvorsorge sollte ein Arbeitnehmer gut prüfen, auch mit Blick auf später zu zahlende Sozialabgaben. Er lohnt sich laut Stiftung Warentest erst dann, wenn der Arbeitgeber deutlich mehr als die vorgeschriebenen 15 Prozent dazu gibt. Ganz in Eigenregie kann der Arbeitnehmer seine private Altersvorsorge auf seine Bedürfnisse und seine Risikobereitschaft zuschneiden. Staatlich geförderte Angebote wie die Riester-Rente sind allerdings nicht für jeden geeignet, wie die Stiftung Warentest darlegt. Familien mit mehreren Kindern nutzten etwa einen Riester-Vertrag, um die staatliche Zulage mitzunehmen. Für Kinderlose mit mittleren Einkommen seien dagegen weder die Grundzulage noch die steuerliche Förderung besonders attraktiv. Junge Sparerinnen und Sparer, die eine flexiblere Altersvorsorge wünschen, sollten besser keine Riester-Rente abschließen. Genau hinschauen sollte übrigens auch, wer eine private Rentenversicherung erwägt. Denn dem eigenen Sicherheitsgefühl stehen hier womöglich verhältnismäßig hohe Kosten und nur niedrige Verzinsungen gegenüber.

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