Grüner Bereich Lebkuchen als Herbstgebäck

Auch wer auf saisonale Nahrungsmittel setzt, kann Lebkuchen im Herbst genießen.

Schon im September gibt es in Supermärkten Lebkuchen – eine umstrittene Sache. Ab wann „darf“ man nun Lebkuchen essen? Meine Freundin aus der Nähe von Nürnberg nennt Mitte Oktober als Startpunkt dafür. Aus der Perspektive von Klima- und Umweltschutz haben Lebkuchen aber keine Saison wie Spargel. Sie bestehen aus Zutaten, die meist nicht von weither kommen und die es ganzjährig gibt: Eier, Zucker, Nüsse, Schokolade und Obladen. Weil der Hunger auf Lebkuchen im September schon groß ist, bezeichnet ihn die Süßwarenindustrie als „Herbstgebäck“. Puristen sehen das als Ausverkauf einer Weihnachtstradition. Sie finden, dass Lebkuchen nichts Besonderes mehr ist, wenn man ihn schon im Freibad essen kann. Ursprünglich hatten Lebkuchen mit Weihnachten aber nichts zu tun. Die Verbindung kam erst durch einen Notstand: Weil während des Dreißigjährigen Krieges ab 1618 Zutaten knapp wurden, gab es sie nur zu besonderen Anlässen.