Fussball Borussia Dortmund mit bitterer Pleite in der Europa League

Desillusioniert: Die Dortmunder Giovanni Reyna, Manuel Akanji und Youssoufa Moukoko (von links).
Desillusioniert: Die Dortmunder Giovanni Reyna, Manuel Akanji und Youssoufa Moukoko (von links).

Borussia Dortmund steht in der Europa League vor dem Aus. Im Hinspiel in der Zwischenrunde gegen die Glasgow Rangers setzt es für den BVB eine peinliche Pleite. Im Rückspiel in einer Woche vor Tausenden Rangers-Fans wird es ganz schwer.

Durch das Dortmunder Stadion hallten laute Pfiffe, die BVB-Profis trotteten mit hängenden Schultern zu ihren enttäuschten Fans. Dem Bundesliga-Zweiten droht auf internationaler Bühne der nächste peinliche Knockout. Nach dem 2:4 (0:2) gegen die Glasgow Rangers wird es für den BVB im Zwischenrunden-Rückspiel beim schottischen Meister in einer Woche ganz schwer mit dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League. Wie schon beim frühen Aus in der Champions League blieb das Team von Trainer Marco Rose den Nachweis seiner internationalen Klasse schuldig.

Im 1000. Dortmunder Pflichtspiel im heimischen Signal Iduna Park sorgten die Rangers-Profis James Tavernier (38./Handelfmeter), Alfredo Morelos (41.) und John Lundstram (49.) sowie BVB-Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou per Eigentor (54.) vor 10.000 Zuschauern für die verdiente Niederlage des favorisierten BVB. Jude Bellingham (51.) und Raphaël Guerreiro (82.) sorgten wenigstens dafür, dass in einer Woche zwei Tore für die Verlängerung reichen könnten.

Nie weiter als ins Viertelfinale

Die Dortmunder und die Europa League – das lief bislang nicht richtig gut. Bei zuvor drei Teilnahmen seit der Reform ging es nie weiter als bis ins Viertelfinale. Dem BVB-Selbstverständnis nach soll ohnehin auch in der K.o.-Runde Champions League gespielt werden, die Europa League sei aber „der beste Wettbewerb, den wir jetzt haben“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Natürlich wollen wir so gut abschneiden wie möglich.“

Gegen die Rangers tat sich der BVB aber zunächst schwer. Der kampfstarke Außenseiter aus Schottland erwischte den besseren Start. Borna Barisic war mit seinem Abschluss früh nah dran an der Gästeführung (10.). Die vom früheren Weltklasse-Spieler Giovanni van Bronckhorst trainierten Gäste verteidigten geschickt. Erst nach und nach schaffte es Dortmund, sich in den Strafraum der Rangers zu kombinieren. Dort verpasste BVB-Kapitän Marco Reus eine gute Hereingabe von Bellingham knapp (27.).

Abwehr viel zu anfällig

In dieser Phase gab Schiedsrichter Clément Turpin Handelfmeter nach Videobeweis. Zagadou hatte den Ball an die Hand bekommen. Tavernier ließ sich die Chance nicht entgehen – und es kam noch schlimmer. Morelos war nach einer Ecke der Rangers am langen Pfosten ohne große Dortmunder Gegenwehr zur Stelle.

Jugendlicher Elan sollte nach der Pause die Wende einleiten. Mit der Einwechselung der Youngster Youssoufa Moukoko (17) und Giovanni Reyna (19) stärkte Rose die Offensive. In der Abwehr blieb der BVB aber anfällig. Lundstram wurde beim Schuss zum 0:3 von der Strafraumgrenze kaum bedrängt. Die Antwort von Bellingham nach Vorarbeit von Moukoko kam zwar fast direkt – doch die Dortmunder Hoffnungen währten nicht lange. Zagadou fälschte einen Schuss von Morelos ins eigene Tor zum 1:4 ab. Guerreiros Schuss führte wenigstens noch zum zweiten BVB-Treffer.

So spielten sie

Borussia Dortmund: Kobel - Akanji (55. Schulz), Hummels, Zagadou, Guerreiro - Dahoud, Witsel (46. Reyna) - Brandt (46. Moukoko), Reus (82. Reinier), Bellingham - Malen (68. Tigges)

Glasgow Rangers: McGregor - Tavernier, Goldson, Bassey, Barisic - Jack (86. Kamara), Lundstram - Aribo (86. Ramsey), Arfield (66. Sands), Kent - Morelos (90.+5 Wright)

Tore: 0:1 Tavernier (38./Handelfmeter), 0:2 Morelos (41.), 0:3 Lundstram (49.), 1:3 Bellingham (51.), 1:4 Zagadou (54./Eigentor), 2:4 Guerreiro (82.) - Gelbe Karten: Zagadou (1) - McGregor (1) - Beste Spieler: Bellingham - Kent, Morelos - Zuschauer: 10.000 - Schiedsrichter: Turpin (Frankreich).

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