Sport Die Wochenend-Kolumne: Ich bin der Meinung, ...

Die Betroffenheit war groß nach dem heimtückischen Anschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Fünf Tage später aber schon schalteten als Fans von Werder Bremen verkleidete Stadionbesucher das Hirn auf Sparmodus und bewarfen den Mannschaftsbus des Hamburger SV mit Farbbeuteln. Soll das witzig sein? Ein Spaß? Letzten Samstag eskalierte im Kölner Stadion, einem Fußballtempel in dem zwölf Monate Karnevalsstimmung herrscht, beim Gastspiel der TSG 1899 Hoffenheim die verbale Gewalt. Zielscheibe vulgärer Schmähungen, verstärkt durch ein übles, ehrabschneidendes, beleidigendes Plakat, war Dietmar Hopp, der Vater des Hoffenheimer Modells. Hopp, gerade 77 Jahre alt geworden, der Mäzen, der aus dem Dorfverein einen Bundesligisten mit einem tollen Stadion auf der grünen Wiese in Sinsheim werden ließ, ist tief getroffen, verletzt. Dass Hopp sich wehrt, Anzeige erstattet hat, ist nachzuvollziehen. Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum. Ein Zeichen gegen die Unbelehrbaren setzten viele tausend Kölner, die pfiffen, die sich distanzierten. Für den FC können die Vorfälle nach der Lex Dortmund, dem Zuschauerteilausschluss nach den Auswüchsen im Spiel gegen RB Leipzig, durchaus Folgen haben – trotz aller Versuche auch des Stadionsprechers, die Schmähgesänge zu stoppen. Der Hoffenheimer Trainer Julian Nagelsmann sprach kluge Worte am Tag der Schande von Köln. Gerade ein Mann wie Hopp verdient Respekt – für sein Lebenswerk, für sein Tun, für sein soziales Engagement. „Reichtum verpflichtet“, sagt Hopp – und erfüllt seine Maxime durch seine Stiftung mit Leben. Hopp hilft in der Krebsforschung, Hopp unterstützt Bedürftige, Kranke, Arme, Behinderte, Unfallopfer und fördert Jugendliche mit „Anpfiff ins Leben“. Ein Skandal wie der von Köln darf sich nicht wiederholen. Kluge Worte fand nach dem Anschlag von Dortmund auch Norbert Meier, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Respekt vor dem Gegner, ein freundschaftlicher Umgang miteinander, müsse im Sport normal sein. Das ist es aber leider speziell im Fußball schon längst nicht mehr. Pfiffe, Schmähungen schon beim Einlaufen und der Namensnennung der Spieler sind unschöner Alltag. Torhüter werden gerne als „Wichser, Arschloch, Hurensohn“ tituliert, wenn sie ihr Revier betreten. Wir sollten den Umgang miteinander in unseren Stadien schleunigst kultivieren, Leitplanken gegen die verbale Verrohung und gegen Gewalt setzen und unser wunderbares Fußballspiel genießen. Es ist ein Unding, dass wir 1000 Polizisten brauchen, um ein Zweitliga-Derby in Hannover gegen Eintracht Braunschweig über die Bühne zu bringen. Heute sind Hundertschaften rund um das Derby zwischen dem KSC und dem FCK im Einsatz. Fußball – die schönste Nebensache der Welt? Der Abstiegskampf in der Zweiten Liga ist dramatisch. Mitten drin der 1. FC Kaiserslautern mit 35 Punkten und 24:29 Toren. 14-mal spielte der FCK zu null – ein Spitzenwert. Aber die Lauterer Offensivbilanz ist katastrophal und trübt den Optimismus im sportlichen Überlebenskampf. Im Karlsruher Wildpark geht es für die auswärtsschwachen Roten Teufel heute um wichtige Punkte. Meiers Mannschaft muss rennen, muss kämpfen, muss sich wehren, entschlossen auftreten. Mit Angsthasenfußball wie beim 0:2 in Bielefeld, mit Versteckspielen wie beim 1:3 in Berlin gegen „Eisern Union“ ist auch beim Schlusslicht nichts zu erben. Noch puzzelt Trainer Norbert Meier an der Aufstellung, sucht einen Ersatz für den verletzten Osawe. Der leidenschaftliche Kämpfer Lukas Görtler ist eine Alternative.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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