Sport Fortuna hilft helfen

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MANNHEIM. „Wer oben ist, darf die unten nicht vergessen!“ Ein Lehrsatz von Bundestrainer Sepp Herberger, ein Leitsatz für die Sepp-Herberger-Stiftung. Sie wurde zum 80. des Fußball-Weisen mit Mannheimer Wurzeln aus der Taufe gehoben. Gestern, am 120. Geburtstag Herbergers, wurde im Mannheimer Rosengarten das 40-jährige Bestehen der Stiftung gefeiert.

Dietmar Hopp, der Mitbegründer der SAP, der eine der weltgrößten Stiftungen führt, rief den Leitsatz Herbergers als Festredner in Erinnerung. Der deutsche Fußball habe im Lauf der Zeit einige Sterne dazu gewonnen – am hellsten aber leuchte der erste der vier Sterne: „Jeder Sieg hat etwas Besonderes. Aber keiner hat diesen Zauber wie das Wunder von Bern!“ Hopp war 14, als die „Helden von Bern“ an jenem 4. Juli im Wankdorf-Stadion geboren wurden. „Atemberaubend – 3:2 – das werde ich nie vergessen“, schwärmte Hopp. „Der Titelgewinn ließ einen Ruck durch Deutschland gehen“, würdigte der große Mäzen und Förderer der TSG 1899 Hoffenheim. Viele Menschen würden auch in der Rückschau im „Wunder von Bern“ den Beginn des Wirtschaftswunders sehen. Der am 28. März 1897 auf dem Waldhof geborene Herberger sei „ein Mann, der zur Legende wurde. Er formte Idole.“ „Er war der Trainer der Helden meiner Kindheit“, sagte Hopp und erinnerte an Prinzipien, die Herbergers Stiftung in ihrem Wirken verinnerlicht habe: „Respekt und Toleranz. Demut und Integration.“ Auf diesen Säulen sei die Stiftung aufgebaut, die sich auferlegt hat, vier Aufgabenfelder zu bestellen: Behindertenfußball, Resozialisierung, Nachwuchsförderung sowie die Unterstützung von in Not geratenen Fußballern. Hopp dankte ganz besonders drei „Urgesteinen“, die sich ehrenamtlich im Kuratorium der Stiftung engagieren: Horst Eckel, Uwe Seeler und Otto Rehhagel, die gestern Abend zur Gästeschar zählten, die DFB-Präsident Reinhard Grindel anführte. Mit dem Sozialpreis in Höhe von 5000 Euro wurde der südpfälzische TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim ausgezeichnet. Der Verein engagiert sich für Nicklas. Der leidenschaftliche Fußballer und FCK-Fan war zehn, als er vor einem Jahr in der Umkleidekabine einen Herzstillstand erlitt, im Koma lag. Er wurde reanimiert, er lebt. Durch den Sauerstoffmangel – Folge des Herzstillstands – wurden Teile seines Gehirns geschädigt. Der Verein half, dass Nicklas mit seinen Eltern in einem Nachbarort eine behindertengerechte Wohnung beziehen konnte. Über 20.000 Euro wurden durch Benefizaktionen eingespielt, um den Genesungsprozess des Jungen zu unterstützen. TSV-Jugendleiter Ulrich Ditz und der Billigheimer Vereinschef Markus Degen dankten auch den Nachbarvereinen für die Hilfe. „Man darf die Hoffnung nie aufgeben“, sagte Degen. Nicklas , immer noch im Wachkoma, kann im Rollstuhl sitzen. Aber es ist noch ein weiter Weg. Die Fortuna hilft helfen! Sie hat den Preis wahrhaftig verdient. Ehrungen Behindertenfußball: 1. SG Bad Soden; 2. FC Esslingen; 3. Sport-Ring Solingen Resozialisierung: 1. Gerd Liesegang/Werner Poel (Berlin); 2. Niedersächsischer Fußballverband; 3. 1. FC Köln Schule & Verein: 1. Sport vor Ort Riesefeld (Südbaden); 2. Schönberger TSV von 1863 (Schleswig-Holstein); 3. MFFC Soest 2010 Fußball Digital: 1. SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 (Berlin); 2. Schiedsrichtervereinigung Herne; 3. TuS Mosella Schweich (Rheinland) Sozialwerk: TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim.

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