Sport Frisch aus dem Weltall

Anton Schkaplerow in der Raumkapsel mit dem WM-Ball.
Anton Schkaplerow in der Raumkapsel mit dem WM-Ball.

Mit dem Ball für das Eröffnungsspiel der WM greift Gastgeber Russland buchstäblich nach den Sternen. Für den Anpfiff der ersten WM-Partie gegen Saudi-Arabien will die Sbornaja genannte Mannschaft heute mit einer Kugel spielen, die frisch aus dem Weltall zur Erde gebracht wurde. Zwei Monate lang ist der Ball für die WM-Eröffnung an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) um die Erde gekreist. Die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Oleg Artjemjew nutzten ihn Ende Mai für einen lockeren Kick in der Schwerelosigkeit rund 400 Kilometer über der Erde. „Wir haben alles gegeben – ich hoffe, das inspiriert unsere Mannschaft gegen Saudi-Arabien“, sagte Schkaplerow. Am 3. Juni brachte der Kosmonaut den Ball zurück zur Erde. Mit seiner Sojus-Kapsel landete er in der zentralasiatischen Steppe nahe der kasachischen Stadt Scheskasgan. Von dort sollte die Kugel rasch ins rund 2500 Kilometer entfernte Moskau gebracht werden. „Auf dem Ball befinden sich die Unterschriften aller Raumfahrer an Bord der ISS und der offizielle Stempel der Raumstation, damit alle glauben, dass er im All war“, erzählte Schkaplerow nach der Landung. Die stolze Raumfahrtnation Russland hat schon vielerlei Gerät ins All geschafft. So präsentierten zwei Kosmonauten während eines Außeneinsatzes 2014 eine – nicht brennende – Fackel für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst und sein Team hatten bei ihrem Flug vorige Woche einen WM-Ball im Gepäck, mit dem sie am Tag des Finales spielen wollen. Zur Umrundung der Erde benötigt die ISS übrigens rund 90 Minuten – also so lange, wie ein Fußballspiel dauert ...

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