Sport Keine Gier auf Siege

„20 plus“, das Zwischen-Punkteziel des Trainers wurde verfehlt: Mit 19 Punkten und 11:13 Toren ist der 1. FC Kaiserslautern nach der Hinrunde 13. der Zweiten Bundesliga. Der Sicherheitsabstand zur Abstiegszone beträgt karge fünf Punkte.

„Platz zehn ist nicht mein Anspruch“, hatte Uwe Stöver bei seinem Amtsantritt als Sportdirektor erklärt. „Jetzt müssen wir nach vorne schauen, uns neu sortieren und ab 3. Januar hoffentlich mit dem gesamten Kader für die Ziele arbeiten, die wir uns gesteckt haben. Wir wollen nach wie vor mindestens Platz neun erreichen“, bekundet Stöver. Der neue Trainer Tayfun Korkut hat nach der Zäsur auf allen Ebenen im Verein den Wiederaufstieg als mittelfristiges Ziel ausgegeben. Fakt ist: Der FCK hinkt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. „Dass viele Dinge in die richtige Richtung gehen, hat man bei der guten Entwicklung unserer Defensivqualitäten gesehen. Allerdings ist uns die Gefahr in der Offensive vor allem in den jüngsten Spielen zeitweise abhanden gekommen. Da müssen wir ansetzen, das ist kein Geheimnis“, betont Stöver mit Blick auf das Torverhältnis. In 17 Spielen nur elf Tore zu erzielen, ist kümmerlich. In neun Spielen gelang dem FCK nicht ein Treffer, sechsmal blieb die Mannschaft daheim ohne Torerfolg. So fehlen Argumente, auf den Berg der Berge zu pilgern! Heimleistungen wie gegen Dynamo Dresden, VfL Bochum oder Union Berlin müssen die Regel werden, um die Fans zu versöhnen. „Die Mannschaft zeigt eine Entwicklung“, sagt Korkut, dessen Handschrift deutlich wurde, als mit Ewerton, Stieber und phasenweise auch Zoua drei der fünf im Sommerschlussverkauf geholten Neuen zum Einsatz kamen. Die Zugänge Sebastian Kerk und Mensur Mujdza fielen lange verletzt aus, Mujdza ist noch ohne Einsatz. Wird der Ex-Freiburger fit, könnte Phillipp Mwene von rechts nach links in der Abwehrkette versetzt werden. „Wir haben uns das alles selbst eingebrockt mit dem schwachen Start. Und in den vergangenen Wochen haben wir mehrmals die Chance verpasst, uns vom Tabellenende deutlicher abzusetzen“, sagt Mittelfeldakteur Christoph Moritz. Der Torhüter funktioniert, die Defensive ist gefestigt, aber im Aufbau fehlen Kreativität und Passgenauigkeit, um die Spitzen optimal einzusetzen. Die Spieler gehen weite Wege. Aber in Sachen Leidenschaft darf es mehr sein. Die Gier auf Siege ist nicht ausgeprägt!