Sport Kommentar: Korkuts Schönschrift
Der 1. FC Kaiserslautern hat an Klasse und Stabilität gewonnen. Aber die Zuschauer kommen nicht mehr so zahlreich wie erhofft.
Der 1. FC Kaiserslautern war nah dran am Derbysieg. Ein Treffer des eingewechselten Jacques Zoua aber fand keine Anerkennung. Die umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Günter Perl kostete den FCK den Sieg. Angesichts des Chancenplus (9:3) wäre der Heimerfolg gegen den Karlsruher SC verdient gewesen, hätte die Mannschaft weitergebracht, den Abstand zur Abstiegszone vergrößert. Die Entwicklung der neuen Lauterer Truppe ist gut. Das beginnt bei dem erstaunlich ruhigen Torhüter Julian Pollersbeck. Elfmal kam der 22-Jährige bisher zum Einsatz, sechsmal blieb der FCK dabei ohne Gegentor. Der Bayer mit der Bierruhe strahlt Sicherheit aus, ist mutig und besitzt starke Reflexe. Die Stabilisierung der Mannschaft ist jedoch auch eng mit dem Einsatz von Ewerton und Robin Koch verbunden. Die taktische Balance im Spiel ist gut, die Mannschaft ist fit, Leistungsschwankungen bei Mwene, Aliji oder Osawe sind normal. Abgesehen von einer Schwächeperiode zwischen der 20. und 40. Minute, war der FCK die dominante Mannschaft, hatte in Zoltan Stieber einen herausragenden Spielgestalter. Mit seiner Kreativität, seiner Spielfreude beflügelte er die Mannschaft. Die Handschrift von Trainer Tayfun Korkut ist immer deutlicher erkennbar. Als auch noch Zoua und Daniel Halfar von der stark besetzten Bank kamen, schrieb der FCK die Geschichte des Spiels mit Schönschrift. Betrüblich aber für die Verantwortlichen auf dem Betzenberg: Nur 28.487 Zuschauer wollten das Derby sehen, die erhofften 30.000 kamen nicht. Keine guten Zeichen für den FCK in schwerer Zeit. Die Mannschaft mit Herz hat mehr Zuspruch verdient.
